Höxter (red). Auf die Ankündigung der Beverunger Sewikom GmbH, die kreisweite Versorgung der Haushalte mit schnellem Internet bis 2027 eigenwirtschaftlich voranzutreiben, haben der Landrat und die Bürgermeister der zehn Städte mit großer Freude reagiert. „Damit besteht die Riesenchance, nahezu alle Haushalte im Kreisgebiet mit Hochgeschwindigkeitsinternet zu versorgen“, begrüßt Landrat Michael Stickeln die geplante Großinvestition des heimischen Unternehmens.

Die Sewikom GmbH hat angekündigt, in den kommenden fünf Jahren mehr als 44.000 Häuser mit Glasfaseranschlüssen zu versorgen. Hierfür will das Unternehmen nach eigenen Angaben in den kommenden Jahren einen dreistelligen Millionenbetrag investieren. „Das wäre ein weiterer wichtiger Meilenstein, um die Zukunftsperspektiven unseres Kreises im digitalen Zeitalter nachhaltig zu sichern“, so Landrat Stickeln.

Als Sprecher der Bürgermeister sicherte Steinheims Bürgermeister Carsten Torke die Unterstützung der zehn Städte zu. „Wir sind sehr froh über die hohe Investitionsbereitschaft und das technische Engagement eines heimischen mittelständischen Unternehmens, das mit Hochdruck die digitale Infrastruktur vor Ort ausbaut“, erklärte Torke. Es bestehe deshalb Einigkeit darüber, dass die Verwaltungen im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben zum Netzausbau bei den notwendigen Genehmigungen für die Trassenverlegung jede mögliche Unterstützung leisten und zur Beschleunigung beitragen würden, verwies er auf die Festlegungen im Telekommunkationsgesetzes. „Dank des eigenwirtschaftlichen Ausbaus sparen die Städte viel Geld ein“, betonte Torke. Denn wenn der Netzausbau mit Hilfe öffentlicher Fördermittel umgesetzt wird, haben die Kommunen den notwendigen Eigenanteil aufzubringen.

Durch den geplanten Gigabitausbau der Sewikom wird ein Versorgungsgrad von 97,5 Prozent der Kreisfläche erreicht. Außerhalb von Ortschaften gelegene Haushalte, wie zum Beispiel Aussiedlerhöfe, würden bei der eigenwirtschaftlichen Erschließung nicht berücksichtigt. „Das betrifft rund 1.100 Haushalte im Kreisgebiet“, erklärt Carsten Torke.

„Um auch für diese Gebäude eine Versorgung zu erreichen, sind Förderprogramme von Bund und Land gefragt“, erklärt der Geschäftsführer der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter, Michael Stolte. Voraussetzung hierfür sei nicht nur eine sorgfältige Analyse der Anschlussfähigkeit. „Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Eigentümer des Gebäudes den Glasfaseranschluss auch nachhaltig nutzen möchten, um öffentlichen Gelder wirklich zielgerichtet einzusetzen“, so Stolte.

Mit Nachdruck fordert Landrat Michael Stickeln deshalb, die für 2023 angekündigten neuen Förderprogramme von Bund und Land, die darauf ausgerichtet sind, sogenannte „dunkelgrauen Flecken“ an die Glasfasernetze anzuschließen, zügig aufzulegen und bekannt zu machen. „Außerhalb gelegene Höfe und Gebäude gehören zur Lebensrealität im ländlichen Raum. Das muss auch bei der Versorgung mit schnellem Internet berücksichtigt werden“, betont Stickeln die Notwendigkeit der Förderung.

Foto: Irina Jansen/Kreis Höxter