Höxter (r). Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden sie in den Einrichtungen der KHWE vermisst, jetzt wollen die Grünen Damen ihren regelmäßigen Besuchsdienst im St. Ansgar Krankenhaus und im St. Nikolai Seniorenhaus in Höxter wieder aufnehmen. In einer Auftaktveranstaltung informierten sie sich über die Vereinbarkeit von Nähe und Distanz, um sich auf die Besuchssituationen unter den vorherrschenden Corona-Bedingungen einzustellen.

"Wir möchten die Sommermonate nutzen, um das Angebot wieder aufleben zu lassen. Denn Corona hat uns gezeigt, wie einsam man sein kann und wie wichtig Kontakte und Gespräche sind, wenn man durch Krankheit aus dem gewohnten Alltag herausgerissen wird", berichtet Krankenhausseelsorgerin Friedhilde Lichtenborg, die das Ehrenamt in Höxter koordiniert. Einmal in der Woche kommen die Grünen Damen in die Einrichtungen und kümmern sich dort um das Wohl der Bewohner und Patienten. Sie nehmen sich unter anderem Zeit für Gespräche, erledigen kleine Besorgungen in der Cafeteria oder lesen etwas vor. Sie sind geschult im Umgang mit kranken oder geschwächten Personen und kennen die Strukturen im Kranken- und Seniorenhaus.

Die Auftaktveranstaltung zum Thema "Nähe und Distanz" wurde von den Ehrenamtlichen genutzt, um Fragen zu stellen, persönliche Erfahrungen zu teilen oder sich im Umgang mit der aktuellen Situation auszutauschen. "Wie gehe ich auf einen Patienten zu? Wie sind die aktuellen Corona-Hygieneregeln? Wie stelle ich trotz Abstand eine gewisse Nähe her?" Diese und noch einige weitere Fragen haben sie gemeinsam mit Dozentin Cornelia Rappe besprochen. Die gelernte Krankenschwester ist selbst im Ehrenamt tätig und weiß, was die Grünen Damen in dieser Zeit beschäftigt.

KHWE sucht Ehrenamtliche

Mit dabei war auch Koordinatorin Friedhilde Lichtenborg, die die Bedeutung des Engagements noch einmal hervorhob. "Den Bewohnern und Patienten tut es gut, dass sich jemand Zeit für sie nimmt. Umgekehrt ist es auch für die Ehrenamtlichen bereichernd, gebraucht zu werden und mit einem guten Gefühl nach Hause zu gehen." Neben ihrem regelmäßigen Besuchsdienst treffen sich die Grünen Damen und auch Herren zu gemütlichen Austauschrunden, bilden sich durch Vorträge weiter und nehmen an Ehrenamtstagen teil. Mitmachen kann jeder, der sich sozial engagieren will und bereit ist, sich auf besondere Patientensituationen im Kranken- oder Seniorenhaus einzulassen. "Die Zahl der Menschen, die keine Angehörigen mehr haben und auf fremde Hilfe angewiesen sind, wird immer größer. Wir brauchen darum Männer und Frauen, die bereit sind, diesen wichtigen Dienst im Krankenhaus oder im Seniorenheim zu übernehmen", sagt Friedhilde Lichtenborg. Interessierte können sich bei ihr telefonisch (05271 6618-1701) oder per E-Mail (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) melden.

20 Jahre Christliche Krankenhaushilfe Steinheim

Sie haben Zeit, bieten Hilfe für kleinere Erledigungen an oder hören einfach nur zu – auch am St. Rochus Krankenhaus in Steinheim hilft die Christliche Krankenhaushilfe Patienten seit mittlerweile 20 Jahren, ihr Wohlbefinden während des Krankenhausaufenthaltes zu verbessern. Die Ehrenamtlichen verstehen sich vor allem als Kümmerer und Gesprächspartner. "Es ist schön zu sehen, dass wir den Menschen mit unserer Unterstützung eine Freude bereiten können. Wir erfahren viel Dankbarkeit", sagt Koordinatorin Christel Tracht, die bereits bei der Gründung der Christlichen Krankenhaushilfe mit dabei ist.

Foto: KHWE