Ovenhausen (TKu). Mit einem eindrucksvollen Programm wartete die Löschgruppe Ovenhausen bei ihrem Feuerwehrtag am vergangenen Sonntag auf. Die Ovenhäuser Wehr wollte in erster Linie Aufklärungsarbeit leisten und Nachwuchs für ihre Reihen gewinnen, erklärte Löschgruppenführer Ralf Meyer.

Die vorgeführten Übungen gingen nahtlos ineinander über, dabei wurde ein Wohnungsbrand simuliert, im Publikum reanimiert oder aber auch das Vorgehen bei einem schweren Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person und einem brennenden Auto simuliert. Die Übungsszenarien waren sehr realitätsnah. Bereits am Vormittag startete das Programm, das fast nahtlos ineinander über ging. Zuvor sorgte die Blaskapelle Ovenhausen für die musikalische Unterhaltung am Dreiort in Ovenhausen. Mit einem Kleinbrand startete gegen Mittag das erste Übungsszenario.

Die Jugendfeuerwehr Höxter war gefordert, einen Löschgriff aufzubauen, um den Brand schnell unter Kontrolle zu bringen. Bis auf eine unerwartete Wasserfontäne durch einen defekten Verteiler klappte die Übung jedoch reibungslos. Der defekte Verteiler wurde rasch ausgetauscht und das Feuer schnell gelöscht. Für die zweite Vorführung hatte die Löschgruppe Ovenhausen eine kleine Wohnung aus Holzpaletten nachgebaut, die in Brand gesetzt wurde. Als daraufhin die Wehren Bosseborn und Ovenhausen mit Blaulicht und Martinshorn anrückten, war das Feuer noch sehr klein. Die Brandausbreitung schritt jedoch rasch voran bis zum Vollbrand der Wohnung, so dass schnelles Löschen erforderlich wurde.

Wie genau die Löschtrupps im Brandfall vorgehen, kommentierte Stadtbrandinspektor Ralf Meyer mit seinem Mikrofon. Außen an der Hütte angebracht hatte die Wehr zwei verschiedene Dämmstoffe, die auch in Deutschland Verwendung finden: das brennbare Polystyrol, das den Hochhaus-Brand in London zu einem Inferno gemacht hatte und daneben schwer entflammbarer Zellulose-Dämmstoff, der erst bei 1200 Grad Celsius anfängt zu brennen. Das Polystyrol war durch den Brand anschließend geschmolzen im Gegensatz zum Zellulose-Dämmstoff.

„Das war schon eine sehr eindrucksvolle Vorstellung“, berichteten einige Zuschauer während der Vorführung. Zwischendurch wurde mitten im Publikum vom Rettungsdienst eine Reanimation durchgeführt. Zum Glück war das auch nur eine Schauübung, die den Besuchern in entsprechenden Situationen die Angst nehmen soll und erklärt, wie man richtig handelt. Die beiden Rettungsassistenten Simone Seemann und André Meyer demonstrierten eindrucksvoll, wie richtig reanimiert wird. Anschließend durfte es jeder einmal selbst ausprobieren.

„Nur so verliert man die Angst davor“, erklärt Rettungsassistentin Simone Seemann vom Rettungsdienst der Stadt Höxter. Weiter ging es mit der Vorführung eines Verkehrsunfalles zwischen zwei Pkw, bei der eine Person im Fahrzeug eingeklemmt wurde und der andere Personenwagen in Brand geraten war. Menschenrettung und Brandbekämpfung standen hierbei im Vordergrund.

Wie die „patientenorientierte Rettung“ vom Herausschneiden des Verunfallten aus seinem Pkw bis zum Einladen in den Rettungswagen genau funktioniert, erklärte ebenfalls Löschgruppenführer Ralf Meyer. Wie die Rettungsgeräte genau aussehen, wollten einige Besucher wissen. Sie durften die Gerätschaften wie Schere und Spreizer auch selbst mal in die Hand nehmen und ausprobieren. Weiterhin konnten Feuerlöscher an einem realen Feuer ausprobiert werden und auch eine Fettexplosion gab es noch zu sehen. Löschgruppenführer Ralf Meyer war mit dem Feuerwehrtag sehr zufrieden, auch wenn der Aufwand dafür war sehr groß, berichtet Meyer.

https://www.youtube.com/watch?v=4GECCmHy9H8&feature=youtu.be

Fotos: Thomas Kube