Höxter (TKu). Großeinsatz für die Feuerwehr in Höxter am Donnerstagabend: Nach Ladenschluss sollte es im Möbelhaus Weser-Wohnwelt in Höxter brennen. Zuvor sollte es einen lauten Knall gegeben haben. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich eine junge Frau auf dem Dach des Gebäudes in Panik und noch drei Personen im Möbelhaus selbst in unmittelbarer Lebensgefahr. 13 weitere Mitarbeiter konnten sich sicher ins Freie retten. Doch dieses Szenario war noch nicht alles – ein Möbel-Lastwagen ist nach dem Knall gegen einen großen Container gerollt, unter dem ein weiterer Mensch begraben und eingeklemmt wurde.

„Erst auf der Einsatzfahrt erfuhren wir, dass es sich um eine Alarmübung handelt“, sagte der Höxteraner Löschzugführer Steven Noble. „Wir merkten schnell, dass wir mit den eigenen Kräften nicht auskommen und forderten Unterstützung nach“, ergänzte Noble. Per Sirenenalarm wurden die Einheiten aus Albaxen, Brenkhausen, Lüchtringen und Stahle unter dem Stichwort „Menschenleben in Gefahr“ hinzu alarmiert.

Und die Lage wurde mittendrin noch verzwickter: Eine der drei Personen, die sich noch im Möbellager befand, war zudem noch unter einer schweren Palette im Lager eingeklemmt. Die anderen beiden Personen befanden sich im gefährlichen Brandrauch. Ausgebrochen sein sollte das Feuer in der Lüftungszentrale des 15.000 Quadratmeter großen Höxteraner Möbelhauses. Jetzt musste alles schnell gehen. Die Feuerwehrleute gingen mit Atemschutz zur Menschenrettung durch das Lager bis zum Brandort vor und errichteten schnell einen Löschangriff vom nächsten Hydranten aus bis zum Brandort. Die inzwischen eingetroffene Drehleiter rettete die junge Frau vom Dach.

Die Besatzung des Höxteraner Rüstwagens befreite die eingeklemmte Person unter dem Container, während zeitgleich die Löschgruppe aus Stahle mit dem Rettungsspreizer unter Atemschutz in das Möbelhaus vorging, um die zweite eingeklemmte Person unter der Palette zu befreien – mit Erfolg. Am Ende war das Feuer gelöscht und alle Menschen gerettet.

Der Leiter der Feuerwehr, Jürgen Schmits, zog ein positives Fazit, was die Übung betrifft. „Für das von ihm ausgedachte Szenario könnt ihr mich gerne steinigen“, sagte Schmits anschließend zu seinen Kameraden bei der Abschlussbesprechung mit einem Schmunzeln im Gesicht. Rumgestanden hat bei dieser Lage jedenfalls niemand. Im Einsatz waren mehr als 50 Feuerwehr- und Rettungsdienstkräfte mit insgesamt 13 Einsatzfahrzeugen. Jürgen Schmits dankte der Familie Fischer, Inhaber der Firma Weser-Wohnwelt, dass sie das Möbelhaus als Übungsobjekt zur Verfügung gestellt hat.

Fotos: Thomas Kube / Miriam Roth