Höxter (TKu). Nicht ein Feuer sondern Wespen waren das Problem im historischen Adelshof aus dem 13. Jahrhundert in der Westerbachstraße in Höxter. „Die warme Witterung ist schuld daran, dass die kleinen Plagegeister vereinzelt immer noch unterwegs sind“, sagt Wespenexperte Uwe Hütte von der Feuerwehr Höxter. Im Adelshof befanden sich gleich zwei Wespennester in der rückwärtigen Hausfassade, die Mieter Dr. Lutz Van Herck eigentlich bisher nicht gestört haben. Weil die kleinen Tierchen allerdings einen Zugang in die Wohnung gefunden haben und dort vermehrt herumgeflogen sind, mussten sie nun von der Feuerwehr beseitigt werden. Normalerweise rückt die Feuerwehr dazu in den Sommermonaten in der Zeit von Juni bis September aus.

„Nur selten kommt es vor, dass wir im November noch einmal gerufen werden“, erklärt Unterbrandmeister Uwe Hütte vom Löschzug Höxter. „Eigentlich sollten die Wespen bis auf die Königin bereits auf natürlichem Wege abgestorben sein. Da es draußen vom Klima aber noch recht warm ist, leben die Wespen in diesem Jahr etwas länger“, ergänzt Uwe Hütte. An die Nester kommt er nicht direkt dran. Unter einem Imker-Schutzanzug sprüht er daher vom Korb der Drehleiter aus ein biologisch abbaubares Gift in die kleinen Einfluglöcher des historischen Fachwerkhauses.

„Besonders in Altbauten gibt es viele winzig kleine Gänge und Wege, die sich die Wespen zu nutze machen. Die Baugeschichte des Adelshofes der Familie Heisterman von Ziehlberg reicht immerhin bis ins 13. Jahrhundert zurück. In seinem Kern spätmittelalterlich prägen das Bauwerk zahlreiche Umbauten, die vom 16. bis zum 18. Jahrhundert durchgeführt wurden. Nach langem Leerstand und umfangreichen Sanierungsarbeiten beherbergt das Gebäude heute das Forum Jacob Pins, das die Werke des weltweit beachteten jüdischen Künstlers Jacob Pins beherbergt und sich als Ort der Erinnerung an die ehemaligen jüdischen Mitbürger versteht.

Fotos Thomas Kube