Beverungen (TKu). Mehr als 50 Fußgruppen, Mottowagen, Musikzüge, Tanzgruppen, die Garden des CVWB mit insgesamt mehr als 800 Umzugsteilnehmern und tausende Jecken an den Straßenrändern machten den Rosenmontagsumzug von Lauenförde bis Beverungen nach dem Kinderumzug am vergangenen Samstag zu einem unvergesslichen Erlebnis. Die rote Ampel auf der maroden Beverunger Weserbrücke hielt die Jecken nicht davon ab, zum letzten Mal die alte Weserbrücke des gleichnamigen Carnevalsvereins „Weserbrücke“ e.V. zu überqueren und dabei ein lautstarkes „Helau“ von den Lippen zu bekommen. Zeit für ein Selfie mit dem Selfiestick blieb dabei allemal, da der Umzug gewollt immer wieder zum Stehen kam. Bevor der Umzug allerdings von der Meintestraße in Lauenförde aus um 14:11 Uhr startete, wurde das Beverunger Rathaus durch die Truppen des CVWB um 11:11 Uhr mit dem Rammbock gestürmt. Verletzt wurde dabei niemand, bestätigte die Polizei mit einem Schmunzeln im Gesicht. Der anschließende große Festumzug war bunt und mit besonders vielen Fußgruppen bestückt, die zum Großteil dem Motto getreu als Comicfiguren verkleidet waren. Große Festwagen gab es vermutlich aufgrund der hohen Sicherheitsauflagen auch in diesem Jahr nur sehr wenige.

Die amtierenden Prinzenpaare Marcel der Schützende (Marcel Gerhards aus Lauenförde) und Yvonne die Carnevalistische (Yvonne Rauscher aus Lauenförde) sowie Larissa die Sympathische (Larissa Siebeneicher) und Robin der Dynamische (Robin Mantel) als Kinderprinzenpaar, hatten alle Hände voll zu tun, die Kamellen, Bonbons und Stofftiere in die Menschenmengen zu werfen, die sich am Straßenrand verteilt hatten. Ein Augenschmaus war jeder Jeck im Kostüm, der im Umzug mitgelaufen ist. Die zahlreichen Trolle von der Karnevalsgruppe „Q-Free“ waren jedoch der Hingucker. Sie tanzten im Umzug synchron zur Musik. Ansonsten waren da noch viele Schlümpfe, Asterixe und Obelixe, Fix und Foxis, Calimeros, Glücksbärchis, Arielle die Meerjungsfrauen oder aber auch die Figuren aus der Toy-Story. Musikalisch war es in diesem Jahr allerdings etwas ruhiger. „Leider haben uns sehr kurzfristig vier Musikkapellen für den Umzug abgesagt, weil sie nicht genügend Musiker zur Verfügung hatten“, bedauerte Friedhelm Dierkes, Präsident des Carnevalsvereins Weserbrücke e.V.. Der Rosenmontagsumzug von Lauenförde nach Beverungen war der letzten Rosenmontagsumzug, der noch über die alte Weserbrücke gezogen ist, denn die Brücke soll in naher Zeit abgerissen und durch eine neue Brücke ersetzt werden. Der Abriss der alten Weserbrücke und die damit verbundene Sperrung für den Verkehr soll voraussichtlich Anfang 2019 beginnen, berichten die Planer. Für neun bis zwölf Monate muss der Verkehr dann über die Umleitungsstrecke geleitet werden.

Wie es in dieser Zeit mit dem Rosenmontagsumzug weiter geht, kann auch der CVWB noch nicht sagen. Der uneingeschränkte Verkehrsfluss soll jedenfalls spätestens wieder im Frühjahr 2020 über die neue 200 Meter lange Weserbrücke wieder hergestellt sein. Nach dem Umzug gingen die Rosenmontags-Discofeten in den beiden Sälen der Stadthalle Beverungen weiter. Aber nicht nur hier, sondern auch in den Kneipen und Gaststätten wurden die Partys noch bis in den frühen Morgen hinein gefeiert. Die Feiern blieben bis auf wenige kleinere Einsätze ruhig. Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und Ordner des Carnevalsvereins Weserbrücke e.V. waren den gesamten Tag und die Nacht über im Einsatz, um einen friedvollen und sicheren Rosenmontagsumzug zu gewährleisten. Gefährlich war an diesem Rosenmontag nur das Wetter: Insgesamt 14 Verkehrsunfälle wurden am Rosenmontag im Kreis Höxter verursacht, bei denen Fahrzeugführer die winterlichen Straßenverhältnisse unterschätzten, berichtet die Polizei Höxter.

Fotos: Thomas Kube