Höxter/Düsseldorf (TKu). Was für ein Nikolausgeschenk am Nikolaustag: Die Stadt Höxter erhielt als erste Kommune in Nordrhein-Westfalen die Mittel aus dem „Digitalpakt Schule“. NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer übergab den Förderbescheid am Nikolaustag an Bürgermeister Alexander Fischer im Beisein der Detmolder Regierungspräsidentin Judith Pirscher, den Schulleiter*innen sowie zahlreichen Gästen aus Politik und Verwaltung. 86.751 Euro erhält die Stadt durch ihren ersten Antrag aus dem Digitalpakt für eine neue Serverlösung. Damit können an den fünf Grundschulen und drei weiterführenden Schulen die Server in den Schulgebäuden erneuert und erweitert werden.

Höxter erhält aber insgesamt fast eine Millionen Euro: Der Digitalpakt wurde durch eine Änderung des Grundgesetzes möglich gemacht. Durch die Bundesregierung sind etwa fünf Milliarden Euro bereitgestellt worden. Nordrhein Westfalen erhält nach dem Königsteiner Schlüssel insgesamt 1,054 Milliarden Euro aus dem Digitalpakt. Für alle Schulträger wurde ein Förderbudget festgelegt, das bei der Antragstellung zu berücksichtigen ist. Für Höxter sind dies über 900.000 Euro. Die Stadtverwaltung habe ihre Arbeit sehr gut gemacht, betonte Schulministerin Yvonne Gebauer, während sie den symbolischen Scheck an Bürgermeister Alexander Fischer übergab. Ministerin Gebauer machte bei ihrem Besuch in Höxter deutlich: „Beste Bildung braucht beste Bedingungen. Die Landesregierung ist angetreten, um die Voraussetzungen für zeitgemäßen Unterricht zu schaffen.

Zeitgemäßer Unterricht kann nur gelingen, wenn unsere Schulen auch zeitgemäß ausgestattet sind.” Sie freue sich sehr, dass die Schulträger bei dieser wichtigen Aufgabe die Unterstützung von Bund und Land annehmen würden. „Mit der Umsetzung des Digitalpakts machen wir einen großen Sprung und einen wichtigen Schritt zu bester digitaler Bildung in Nordrhein-Westfalen", so die Ministerin. „ln Höxter haben Politik und Verwaltung unseren Schulen immer die höchste Priorität gegeben. Daher wollen und müssen wir die zukunftsgerechte Ausstattung sicherstellen”, stellte auch Bürgermeister Fischer fest: „Digitale Angebote und Lernmethoden sind dabei keine Ausnahme sondern eine Grundvoraussetzung. Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung, die wir hierfür mit dem Digitalpakt von Land und Bund erhalten.”

Gerade in Kommunen, die unter wachsenden finanziellen Belastungen stehen, kann die Förderung notwendige Investitionen in die digitale Infrastruktur ermöglichen. Auch Detmolds neue Regierungspräsidentin Judith Prischer freute sich, dass der erste Förderbescheid aus dem Digitalpakt im Regierungsbezirk Detmold übergeben werden konnte: „Das setzt ein positives Zeichen für die Region Ostwestfalen-Lippe und ist sicher für alle ein Ansporn, in diesem Tempo weiterzumachen. Die Stadt Höxter zeigt mit ihrem Beispiel, dass auch und gerade der ländliche Raum die Chancen des Digitalpaktes sieht und tatkräftig nutzt." Bislang sind landesweit 26 Förderanträge aus dem Digitalpakt Schule eingegangen. Sechs davon stammen aus dem Regierungsbezirk Detmold. Dass die Stadt Höxter ihren Antrag so früh steilen konnte, liegt daran, dass hier bereits gute Vorarbeit geleistet worden sein, erklärt Bürgermeister Fischer: „Bereits 2017 hat unser Rat einen umfangreichen und zukunftsweisenden Medienentwicklungsplan verabschiedet.”

Auf Basis des Planes waren Gespräche mit den Schulleitungen geführt worden, um die jeweiligen Bedarfe zu erfassen. Bereits getätigte Investitionen sollen nun mit den Mitteln aus dem Digitalpakt Schule unterstützt werden. Mit den Fördermitteln können nun Investitionen in die lT-lnfrastruktur einer Schule getätigt werden. Die Zuwendung erfolgt in Form einer Projektförderung in Höhe von bis zu 90 Prozent der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben. Der Eigenanteil der Schulträger beträgt 10 Prozent. Die Stadt Höxter hat bereits in den vergangenen Jahren mit Anschaffungen von Präsentationstechnik, digitalen Arbeitsgeräten und Endgeräten wichtige Investition in die digitale Infrastruktur gemacht: An den Grundschulen im Stadtgebiet kommen Windows Tablets zum Einsatz, während an den weiterführenden Schulen Apple lPads genutzt werden. Die Beamer können durch AppIeTV den Bildschirm der Tablets projizieren. Begleitet werden die Anschaffungen durch Fortbildungen des Lehrerkollegiums. Außerdem wurden in der EDV-Abteilung der Stadtverwaltung zwei Vollzeitstellen geschaffen, die ausschließlich für unsere Schulen zuständig sind. Mit der durch den Digitalpakt ermöglichten Serverlösung werden diese Maßnahmen nun ergänzt. Neben Bereitstellung, Betrieb und Wartung der Hardware kommt bei ihr auch eine neue Software zum Einsatz. Ein wichtiger Aspekt ist bei dabei der einheitlichen Benutzeroberfläche.

Hier haben sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Lehrkräfte Zugang zu ihren Emails, Kalendern und Stundenplänen. Dateien können für eigene Nutzer gespeichert werden und bei Bedarf mit Gruppen oder Klassen geteilt und bearbeitet werden. So wird auch der schnelle Zugriff im Unterricht sichergestellt. die Anbindung von Druckern, Tablets, Computer und Smartphones im Schulnetzwerk und die Anmeldung eigener Geräte im WLAN erfolgt ebenfalls über eine Serverlösung. Die Schulen profitieren so von schnellen Verbindungen und verfügen über einen sicheren Zugriff auf das Internet. So werde ein stadtweiter Standard geschaffen, der zum Beispiel auch den Schulwechsel innerhalb der Stadt erleichtern wird. Auch in den nächsten Jahren wolle die Stadt Höxter die Maßnahmen vorantreiben. „Zurzeit wird an unserer Realschule der Glasfaseranschluss verlegt. Auch die Infrastruktur um Bereich WLAN soll weiter ausgebaut werden”, berichtet Bürgermeister Fischer: „Momentan befinden wir uns in der Erarbeitung weiterer Anträge für Maßnahmen in den Bereichen Infrastruktur, Arbeitsgeräte und mobile Endgeräte.” Auch hier wird die Stadt weiter die Förderung durch den Digitalpakt Schule nutzen. Als Dankeschön für die Überbringung des Förderbescheids überreichte Bürgermeister Alexander Fischer an Schulministerin Yvonne Gebauer und die Detmolder Regierungspräsidentin Judith Pirscher jeweils einen Blumenstrauß mit besten Grüßen aus der schönen Stadt Höxter.

Fotos: Thomas Kube