Höxter (red). Vom 3. Oktober bis 29. November 2020 zeigt das Forum Jacob Pins die Ausstellung „Der Vereinsamte. Clowns in der Kunst Fritz Aschers (1893 – 1970)“. Fritz Ascher gehört der sogenannten vergessenen Künstlergeneration an, deren Schaffen durch die Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 ein abruptes Ende fand. Als geborener Jude und Expressionist war Ascher sowohl persönlicher Verfolgung ausgesetzt als auch künstlerisch verfemt.

Nach zeitweiliger Inhaftierung überlebte er die Diktatur in einem Kellerversteck in Berlin-Grunewald. Im Fokus der Ausstellung stehen Aschers Bajazzo-Darstellungen. Ausgehend von der Oper I Pagiliacci von Ruggero Leoncavallo, setzte sich Ascher ab ca. 1916 mit der Figur des Clowns, sowohl in szenischen Darstellungen als auch in Einzeldarstellungen auseinander. Gerade in letzteren wird der Clown zur persönlichen Reflexions- und Identifikationsfigur des Künstlers.

Nach dem Krieg schuf Ascher vor allem Landschaftsdarstellungen, die den Bruch im künstlerischen Schaffen Aschers sichtbar werden lassen. Sie sind in der Ausstellung ebenfalls zu sehen. Im Rahmen der Führung werden beide Aspekte des Künstlers beleuchtet und hinsichtlich der Clownsdarstellungen eine Brücke geschlagen zu Jacob Pins, in dessen Werk die Figur des Narren ebenfalls eine herausragende Bedeutung hat. Beginn der Führung ist um 15.00 Uhr. Eintritt mit Führung: € 5 / € 2,50 ermäßigt.

Foto: Bianca Stock