Höxter (red). Nach sechs-monatiger Bauphase und einer Investition von zwei Millionen Euro eröffnet das Klinikum Weser Egge am Standort Höxter einen weiteren Kathetermessplatz. Das Besondere an dem 60 Quadratmeter großen Raum mit Schleusenfunktion ist, dass es als Hybrid-OP genutzt werden kann: Kardiologen und Gefäßchirurgen nehmen darin gleichermaßen Eingriffe vor. Vormittags arbeiten dort die Kardiologen und nachmittags die Gefäßchirurgen. 

Die Ausstattung unterstützt minimal-invasive Operationstechniken und biete für die Patienten ein Höchstmaß an Sicherheit. Ausgestattet ist der Saal mit einer Angiographieanlage und einem Röntgengerät, dass in jeder Achse frei um den Patienten bewegt werden kann. Dieser sogenannte C-Bogen ermöglicht eine optimale Bildgebung während des Eingriffs.

Operative Eingriffe aus der Kardiologie wie die Implantation von Herzschrittmachern und Defibrillatoren können in dem Raum ebenso durchgeführt werden wie spezielle Herklappen-Eingriffe. Gleichzeitig wird der Hybrid-OP von den Gefäßchirurgen zur Implantation von Aortenstentgraft-Prothesen genutzt. Die Prothesen dienen der Behandlung von Aussackungen der Hauptschlagerarterie.

Die Chefärzte Dr. Eckhard Sorges, Medizinische Klinik I/Kardiologie, und Dr. Matthias Mende, Klinik für Gefäßchirurgie und endovaskuläre Chirurgie, freuen sich, dass ein Hybrid-OP in dieser Größenordnung zur Verfügung steht. „Mit dieser Erweiterung stellen wir uns neu auf und werden den aktuellen Ansprüchen gerecht“, so Sorges. Dadurch, dass jetzt an zwei Herzkathetermessplätzen gearbeitet werden kann, gelingt es, auch zeitintensive elektrophysiologische Untersuchungen und Verödungstherapien parallel durchzuführen.

Gefäßchirurg Mende ergänzt: „Eine Aortenstentgraft-Implantation ist ein komplexer Eingriff. Mit der neuen Anlage haben wir ideale Bedingungen, da wir parallel zur Untersuchung die Vorbilder aus der CT- oder MRT-Untersuchung auf dem 58 Zoll (1,47 m)-Bildschirm sehen können.“ 

Demnächst arbeiten dort drei Fachärzte und Assistenzpersonal. „Unter der Leitung von Wenke Orban haben wir eine neue, kompetente und stabile Mannschaft“, definierte Sorges. Im Zuge der digitalen und technischen Veränderungen erklärten Sorges und Dr. Carsten Czuprin, dass die Medizin davon lebe sich ständig zu erneuern.

Auf den neuen Kathetermessplatz werden weitere Veränderungen am Standort Höxter folgen. Geschäftsführer Reinhard Spieß: „Das war der erste Abschnitt beim Umbau im Bereich der ehemaligen Küche. Demnächst erfolgt die Verlegung des Radiologischen Instituts ins Erdgeschoss.“

Fotos: sl