Warburg-Rimbeck (red). „Sie sind eine altehrwürdige Institution“, betonte der Bürgermeister der Stadt Warburg, Michael Stickeln, in seinem Grußwort, „und ich möchte ihnen für ihren unermüdlichen Einsatz über 65 Jahre danken.“
1952 als Heimstatt für Heimatlose, Alte und Hilfsbedürftige gegründet, gewährleistet das Alten- und Pflegeheim Haus Phöbe in Warburg-Rimbeck heute ein angemessenes Wohn- und Lebensumfeld für Menschen, die zumeist weit über siebzig Jahre sind. Aus der Geschichte von Haus Phöbe könne man lernen, die demografische Entwicklung ohne Angst zu gestalten. Nach 65 Jahren habe Haus Phöbe als glänzende Bilanz vorzuweisen, „eine beispielgebende Kombination von Selbstbestimmung und Pflege und Betreuung.“
„Haus Phöbe – 65 Jahre für Sie da“ lautete das Motto am 7. Juli 2017. Vierzig Gäste feierten Entwicklungen und Erfolge des Hauses beim morgendlichen Empfang. Dietmar Kraul, Leiter der Diakoniestelle in Warburg, hob die enge Verbundenheit zwischen Haus Phöbe und der Diakonie Paderborn-Höxter hervor. Durch dieses vertrauensvolle Miteinander war es beispielsweise gelungen, ein Modellprojekt durchzuführen: 2010 arbeiteten vierzehn Menschen mit einer Suchtproblematik an der Umgestaltung der Außenanlage von Haus Phöbe zu einem „Sinnesgarten“.
In Kooperation zwischen der ARGE Kreis Höxter, der Diakonie Paderborn-Höxter e.V. und Haus Phöbe entstanden ein offener Außenbereich, eine Ruheoase und Sitzplätze zum Verweilen. Angelika Waldheuer, Vorstandsmitglied der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V., hob hervor, dass die diakonische Kompetenz der Frauenhilfe sichtbar und erlebbar in Haus Phöbe werde. 2009 hatte die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. die Trägerverantwortung für das Alten- und Pflegeheim von der ortsansässigen evangelischen Kirchengemeinde übernommen.
Pfarrer Karl-Ludwig Wendorff von der Evangelischen Kirchengemeinde Altkreis Warburg überbrachte die Glück- und Segenswünsche des Superintendenten des Kirchenkreises Paderborn, Volker Neuhoff. Er würdigte die Leistung der evangelischen Kirchengemeinde und von Dore Schellenberg (1904-1993), Diakonissen-Kommunitätsgründerin Zionsberg e.V., durch die in den 1950er Jahren ein Altersheim, eine Pflegevorschule und ein Kinderheim, die Kindervilla in Scherfede, entstanden. Schwester Margarete gestaltet mit ihren Mitschwestern auch heute in Haus Phöbe regelmäßig Andachten und Nachmittage für und mit den Bewohnerinnen und Bewohnern. Sie wünschte den Mitarbeitenden des Hauses im Namen der Diakonissen-Kommunität Zionsberg „viel Kraft und viel Segen für die Arbeit.“
Seit 17 Jahren hält Pfarrer i.R. Wilhelm Wittkopp von der Rimbecker Pfarrgemeinde St. Elisabeth die Messe einmal monatlich in Haus Phöbe. Er habe daher ein fast heimatliches Gefühl zu dem Haus und große Nähe zu den Menschen entwickelt. „Und seit ein paar Jahren komme ich regelmäßig zum Mittagessen!“ Glück- und Segenswünsche wurden moderiert von Angelika Weigt-Blätgen, leitende Pfarrerin der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. Pfarrer Johannes Insel und Gregor Lisson spielten auf Geige und Gitarre klassische Stücke zwischen den Beiträgen und erhielten dafür reichlich Beifall. Gespräche und Begegnungen fanden bei strahlendem Wetter anschließend draußen bei Grillfleisch und Salaten statt.
Es schloss sich die Geburtstagsfeier mit Geburtstagskuchen und –ständchen, dem kurzweiligen Rollenspiel „Die Queen kommt“ und einer Kabaretteinlage an. „Tante Tilla“ ist ein 76-jähriges Frollein, die in einem „Appatemong“ im Seniorenheim wohnt und sich als „selbstständige Altenheimtesterin“ bezeichnet. Es wurde viel gelacht, erzählt und lecker gegessen. Den Abschluss bildete der Fest-Gottesdienst, in dem Pfarrerin Angelika Weigt-Blätgen predigte.
Foto: Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.