NRW (red). Unter unseren Füßen, in den Böden von Wäldern, Wiesen, Äckern und Gärten lebt ein wichtiger Helfer bei der Zersetzung von Pflanzenresten: Der Regenwurm. Auch für die Försterinnen und Förster ist er von großer Bedeutung. Durch seine Arbeit im Untergrund lockert er den Boden auf, verbessert die Verfügbarkeit von Wasser und Nährstoffen und trägt somit zur Fruchtbarkeit unserer Böden bei! Der 15. Februar wird in Deutschland deshalb jährlich dem Regenwurm gewidmet.
Von den 400 europäischen Arten kommen in Deutschland alleine circa 40 Arten vor. Aufgrund seiner empfindlichen Außenhaut bevorzugt er eine schattige und feuchte Umgebung. Bei starker Sonneneinstrahlung kann er schnell austrocknen. Ist es ihm im Sommer zu heiß oder im Winter zu kalt, so zieht er sich in tiefere Bodenschichten zurück. Dort verfällt er in eine Art Übergangsschlaf beziehungsweise eine vorübergehende Kältestarre. Darüber hinaus ist er empfindlich gegenüber zu niedrigen pH-Werten, weshalb man ihn vergleichswiese selten in bodensauren Nadelwäldern antrifft.
Was genau macht den Regenwurm aber so wichtig für unsere Böden und somit auch für unsere Wälder? Der Regenwurm legt im Boden ein weitverzweigtes Gängesystem aus Röhren an. Dieser wird dadurch umgeschichtet und aufgelockert, was zu einer besseren Durchlüftung und Wasserleitfähigkeit führt. Die Nahrung des Regenwurms besteht aus abgestorbenen Blättern und Nadeln, sowie weiteren kleinen Pflanzenresten. Damit trägt er maßgeblich zur Mineralisation organischer Bestandteile bei. Seine Wurmröhren im Boden kleidet er mit seinem Kot aus, wodurch zum einen Nährstoffe in tiefere Bodenschichten gelangen und zum anderen sich das Wasserspeichervermögen des Bodens merklich erhöht.
„Der kleine und unscheinbare Regenwurm ist für den Wald ein großer und unerlässlicher Nützling“, meint auch Alexander Weller aus dem Sachgebiet Standortskunde bei Wald und Holz NRW. „Er ist ein wichtiger Nährstoff-Recycler, trägt durch seine Arbeit im Untergrund wesentlich zu einer verbesserten Belüftung und Drainage im Boden bei und ist zugleich in der Lage die Wasserspeicherfähigkeit zu steigern.“ Gerade mit Blick auf die Wiederbewaldung der vielen, durch Klimaextreme und Borkenkäfer geschädigten Waldflächen, sind diese bodenverbessernden Eigenschaften des Regenwurms enorm wertvoll.
Insgesamt gilt es in Nordrhein-Westfalen immerhin 130.000 Hektar Kahlfläche wiederaufzubauen. 30 Prozent unserer Wälder müssen aktiv angepasst werden. Gut zu wissen: In einem Quadratmeter Waldboden leben durchschnittlich zwischen hundert und vierhundert Regenwürmer!
Weitere Informationen: Zu Besuch bei Wurm + Co. – Kinderbroschüre zum Thema Bodenschutz
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