Höxter (red). NRW-Landesministerin Ina Scharrenbach war am Mittwochnachmittag auf Stippvisite in Höxter. Unter der Überschrift „Wir haben eine Stimme - 100 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland“ sprach sie auf Einladung der Frauenunion des CDU Stadtverbandes Höxter im Rahmen der Frauenaktionswochen vor etwa 100 Besucherinnen und Besuchern im historischen Rathaus in Höxter. Die von Frauen erkämpften Rechte und Freiheiten in Deutschland seien laut Scharrenbach keine Selbstverständlichkeit. Frauen sollten sich nicht in irgendwelche Rollen hinein drängen lassen, sondern auch mal andere Wege beschreiten, wie zum Beispiel sich der Politik zuwenden.
2020 stehe auch in den Kommunalparlamenten ein Generationenwechsel an, der u.a. auch neue Chancen und Möglichkeiten für Frauen eröffnet. Die Initiatorin der Frauenaktionswochen, Gleichstellungsbeauftragte Claudia Pelz-Weskamp, überreichte Ina Scharrenbach eine Resolution, die von drei Arbeitskreisen unterzeichnet wurde und die Sorgen und Probleme vor Ort aufgreift.
Aber auch Anregungen und Wünsche wurden in der Resolution, die überreicht worden ist, festgeschrieben. "Unser Engagement und Herzblut, unsere Kreativität und Netzwerkarbeit reichen letztendlich nicht aus, die Gleichstellung in unseren Kommunen zu realisieren. Hier benötigen wir Ihre Initiative für strukturelle Veränderungen", gab sie der Ministerin mit auf den Weg und versprach Unterstützung vor Ort mit allen Kräften zu leisten.
Das Frauennetzwerk, in dem fast 40 Institutionen und Gruppen erfasst sind, erleichtere und verkürze Wege, sagte Pelz-Weskamp. Den Anwesenden stellte sie dieses Netzwerk noch einmal genauer vor. Sie berichtete über erfolgreiche Projekte und gab Anstöße, die aus den Frauenaktionswochen hervorgegangen waren, wie zum Beispiel die Beratungsstelle gegen Gewalt an Frauen, das Mehrgenerationen-Wohnen oder die Kindertagespflegegruppe in Kooperation mit der Hochschule oder dem Verein Welcome. "Wir möchten Mutmacher und Mutmacherinnen für die Bürgerschaft sein", sagte Pelz-Weskamp. „Es habe sich gelohnt, sich zu engagieren. Mit ihrem Besuch stärke und würdige die Ministerin die Arbeit des Frauennetzwerkes: "Wir haben eine Stimme - und wir nutzen sie". Claudia Pelz-Weskamp wünscht sich ein durch das Land initiiertes und finanziertes Aktionsprogramm zur Stärkung der Repräsentanz von Frauen in der Politik, was sie der Ministerin mit auf den Weg gab. Bürgermeister Alexander Fischer zog vor dem Frauennetzwerk den Hut, die durch viele positive Eigenschaften ihre Arbeit vorantreiben. Die Damen seien "einfach spitze", betonte der Bürgermeister.
"Wir brauchen aktive Mitgestalterinnen“, betonte Landrat Friedhelm Spieker. Spieker selbst ist stolz, dass die Frauenquote in der Kreisverwaltung Höxter 48 Prozent betrage. Gemeinsam gelte es nun, sich für eine tolerante und emanzipierte Gesellschaft stark zu machen, "die ganz ohne Hierarchien zwischen den Geschlechtern auskommt, denn die Gesellschaft könne es sich nicht leisten, auf engagierte Frauen zu verzichten", sagte Landrat Friedhelm Spieker.
Foto: Andrea Dangela