Fürstenau (red). In der Ortsausschusssitzung vom 28.06., stand in Fürstenau zum wiederholten Mal die Verkehrssituation im Ort auf der Tagesordnung. Der stark zunehmende Verkehr wird in vielen Bereichen des Ortes zunehmend zum Problem und Ärgernis. Die Straßen Meinte- und Schwertestr. im Tempo 30 Bereich des Ortes und die Landstr. 946 mit den Anliegern an der Detmolder und Bödexer Str. sind besonders betroffen. Sämtliche Versuche die Situation im Ort zu entschärfen, zu beruhigen und zu verlangsamen waren in Vergangenheit gescheitert. Auch ein gemeinsamer Antrag der Ortsausschüsse Albaxen, Bödexen und Fürstenau wurde von den Behörden abgelehnt. Straßen.NRW, Stadtverwaltung Höxter und die Polizeibehörde sind der Meinung, dass keine Unfallhäufungsstellen vorliegen. Auch sei das Unfallgeschehen unauffällig. Keine der genannten Behörden konnte die geforderte Lärmmessung durchführen und Straßen.NRW wies daraufhin, dass sie keinen Lärm messen, sondern dass dieser aufgrund der Verkehrszahlen berechnet wird.
Daraufhin haben betroffen Bürger zusammen mit Ortsausschussmitgliedern eine Bigbox gemietet, mit welcher der Verkehr in der Zeit vom 23. Mai 2023 bis zum 01. Juni 2023 an der L946, Bödexerstr, gezählt wurde. Da die Bigbox auch von Straßen.NRW zur Verkehrszählung verwendet wird, sind die Zahlen gerichtsfest.
Gezählt wurden an den neun Tagen insgesamt 41.000 Fahrzeuge. Die täglichen Zahlen lagen zwischen 4.000 und 5.400. Wobei sich die Fahrzeuge ja nicht gleichmäßig über den Tag verteilen. In der Mittagszeit liegen die Spitzenwerte bei 450 bis 500 Fahrzeuge in einer Stunde. Gerade in der Zeit, wo man sich am meisten Ruhe wünscht, ist die Lärmbelastung am höchsten: Alle 10 Sekunden rauscht ein Fahrzeug durch. Wobei es sich hauptsächlich um geräuschintensive Fahrzeuge handelt: Lieferfahrzeuge, Motorräder und LKW. 110 bis 130 LKW an Werktagen und immerhin 30 an Feier- und Sonntagen passieren die Landstraße. Wo doch am Sonntag eigentlich ein Fahrverbot für LKW gilt. Die zuständige Behörde erteilt offensichtlich viele Ausnahmegenehmigungen. Auch hier liegt die Belastung hauptsächlich in der Mittagszeit: 18 LKW, 120 Motorräder und 50 Lieferwagen in der Spitze.
Die Geschwindigkeiten sind nicht nur „gefühlt“ sehr hoch, wenn dieser Verkehr an einem vorbeirauscht. Die Messergebnisse zeigen die Realität. Die Spitzenwerte erreichen täglich Geschwindigkeiten zwischen 70 und 80 km/h und ein Fahrzeug fuhr sogar mit 105 km/h durch die geschlossene Ortschaft. Selbst die Durchschnittsgeschwindigkeiten liegen zwischen 50 und 58 km/h. Erlaubt sind eigentlich maximal 50 km/h.
Aufgrund dieser belastenden Zahlen sieht es der Ortsausschuss als zwingend notwendig an, verkehrsberuhigende Maßnahmen durchzuführen
In der Sitzung wurden folgende Maßnahmen gefordert:
- Die Geschwindigkeit auf der Landstr. 946 wird durch Beschilderung auf innerorts 30km/h, außerorts zwischen Gewerbegebiet und Ortseingang auf 50 km/h und zwischen den Ortschaften Fürstenau und Bödexen auf 70 km/h beschränkt.
- Die Geschwindigkeit wird durch geeignete bauliche Maßnahmen, Verkehrsinseln an den Ortseingängen, gesenkt.
- Die Geschwindigkeiten werden durch fest installierte Messanzeigetafeln kontrolliert.
Diese Maßnahmen führen nicht nur dazu, dass das Unfallrisiko, bei weiter steigenden Zahlen, niedrig bleibt, sondern senken auch drastisch die Lärmbelastung.
