Höxter (red). Der Holibri ist zweifelsfrei ein beliebtes und attraktives öffentliches Verkehrsmittel, was durch Befragungen der Fahrgäste deutlich untermauert wird. Für einen zukunftsgerichteten Betrieb sind dennoch Optimierungen erforderlich, die zum einen eine sichere und solide Finanzierung für die Zukunft gewährleisten und zum anderen auch alle Bürgerinnen und Bürger in Höxter und seinen 12 Dörfern an dem Angebot teilhaben lässt. Die CDU hat sich nun dieses Themas angenommen und für die nächste Sitzung des Rates der Stadt Höxter einen Antrag auf den Weg gebracht.
Dabei stellen die Christdemokraten heraus, dass die enorme Zufriedenheit unter den Fahrgästen nicht weiter verwunderlich ist, werden doch alle Befragten von der gewünschten Örtlichkeit abgeholt und auch wieder nah am Zielort abgesetzt. Dazu sitzen sie bei 80% der Fahrten allein im Fahrzeug und genießen so nahezu den Komfort eines Taxis. Einzig der Preis unterscheidet sich erheblich von einer Taxifahrt, so kostet eine Fahrt in Höxter oder den Projektdörfern mit dem Holibri lediglich 2,50 Euro.
Das größte Manko beim derzeitigen Betrieb ist nach Ansicht der CDU-Stadtratsfraktion die Ungleichbehandlung im gesamten Stadtgebiet. So führt der Fraktionsvorsitzende Günter Ludwig an: „Während alle Bürgerinnen und Bürger finanziell über die städtische Umlage herangezogen werden, können ihn nicht alle gleichermaßen in Anspruch nehmen. Lediglich in der Kernstadt und den Ortschaften Lütmarsen, Ovenhausen und Bosseborn besteht das Angebot durchgehend. Alle anderen Ortschaften fährt der Holibri erst ab 18 Uhr an. Die Ausnahme bilden die Sonn- und Feiertage in denen das gesamte Stadtgebiet gleichermaßen bedient wird. Die Solidargemeinschaft hat die Mehrkosten des Holibris zu tragen, teilhaben am vollen Umfang des Angebots können aber nicht alle.“ Und das CDU-Stadtratsmitglied Andreas Knebel fügt hierbei ergänzend hinzu: „Da ich selbst bereits die Vorzüge des vollständigen Anschlusses im Pilotbetrieb nutzen konnte, mache ich mich im Rahmen der Gleichbehandlung und der fairen Verteilung stark dafür, auch die weiteren Ortschaften vollständig anzuschließen.“
Die CDU fordert nun mit Nachdruck den Bürgermeister auf, vom nph Optimierungsvorschläge einzufordern, die letztendlich auch eine Gleichbehandlung aller Ortschaften und damit auch aller Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt nach sich zieht.
So könnte zum Beispiel eine Reduzierung der möglichen Haltestellen ein erster Ansatz sein.
Auch bei der Nutzer-App besteht zwingender Verbesserungsbedarf. Über Live-Standorte unter der Angabe von aktuellen Nutzerzahlen würden spontane Buchungen erheblich vereinfacht und die Auslastung deutlich verbessert werden.
Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Karin Wittrock führt hierzu aus: „Bei Vorschlägen zur Effizienzsteigerung möchte die CDU dem nph nicht vorgreifen, erwartet aber nun zeitnah Optimierungsvorschläge. Auf Grund einer geplanten Umstrukturierung des Verkehrsverbundes wird sich die Umlage für die Stadt Höxter 2025 aufgrund eines Einmaleffekts auf voraussichtlich 391.000 € belaufen. In dieser Summe sind bereits die Zusatzausgaben für den Holibri in Höhe von ca. 78.000 € eingepreist. Die Prognosen für 2026 und die Folgejahre belaufen sich auf jährliche Kosten in Höhe 1,3 Mio. Euro, mit steigender Tendenz und stellen die Höxteraner Steuerzahler damit vor ganz neue Herausforderungen.“
Vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden angespannten und heraus-fordernden Haushaltslage 2025, des zu erwartenden Haushaltssicherungs-konzepts und der vorausgesagten enormen Umlagesteigerungen müssen jetzt die Weichen für einen tragfähigen und finanzierbaren Holibri gestellt werden, der dazu noch alle Ortschaften unter gleichen Bedingungen bedient.
In seiner Sitzung am 23.09.23 hat der Rat der Stadt Höxter die Fortführung des Holibris auf Basis des derzeitigen Status quo beschlossen. In diesen Beschluss ist die Forderung eingebunden, weitere Optimierungen vorzunehmen. Seit dieser Beschlussfassung ist nun mehr als ein Jahr vergangen, Vorschläge zu Optimierungen liegen bis heute nicht vor. Hier erwartet die CDU mehr Engagement von allen Beteiligten, insbesondere dem Bürgermeister.
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