Im Rahmen der Veranstaltung „Abend der Gesundheit“ hat der Bürgermeisterkandidat Fabian Thomas einen umfassenden Vorschlag vorgelegt, mit dem die hausärztliche Versorgung in Höxter zukunftssicher aufgestellt werden soll. Angesichts von zu erwartenden zahlreichen altersbedingten Praxisschließungen und bereits unbesetzter Hausarztsitze sieht Thomas dringenden Handlungsbedarf.
„Wir können es uns nicht leisten, bei der medizinischen Versorgung abzuwarten“, betont Thomas. „Deshalb schlage ich vor, in Höxter eine moderne hausärztliche Praxisgemeinschaft oder Gemeinschaftspraxis aufzubauen, gemeinsam mit Partnern aus dem Gesundheitsbereich, aber ohne kommunale Trägerschaft. Die Stadt muss ermöglichen, koordinieren und Strukturen schaffen, nicht selbst Betreiberin sein.“
Der Vorschlag sieht vor, eine hausärztlich geprägte Praxisgemeinschaft an einem zentral gelegenen, barrierearmen Standort in Höxter einzurichten. Die Stadt könnte geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung stellen, kommunal flankieren und gemeinsam mit einem medizinischen Partner wie zum Beispiel der KHWE die organisatorischen Rahmenbedingungen gestalten.
Höxter (red). Ziel sei es, jungen Hausärztinnen und Hausärzten den Einstieg in die ambulante Versorgung zu erleichtern. Durch moderne Infrastruktur, Managementunterstützung und Zugang zu attraktiven Förderprogrammen. Gleichzeitig entstünde für die Bevölkerung ein verlässlicher Anlaufpunkt in zentraler Lage.
Als neutraler Experte bereicherte Dr. Wolfgang Avenhaus den Abend mit einem kurzen Fachvortag zu der Situation im medizinischen Bereich und konkretisierte die Probleme der ärztlichen Versorgung im Ländlichen Raum. Eine geringe Arztdichte gepaart mit einer hohen Altersstruktur, zu wenigen Studienplätzen, einem hohen Anteil an nicht Vollzeit praktizieren Ärzten und weitere Aspekte verschärfen den Arztmangel. Es bedarf mittelfristiger Konzepte junge Ärzte nach Höxter zu bringen und dann idealerweise gemeinschaftlich, ggfls. mit geteilter Verantwortung, gemeinsamen Risikos und adäquater Arbeitszeit zusammen eine Praxisgemeinschaft zu entwickeln. Wichtig sei, aktiv den Prozess zu gestalten und Ideen zu entwickeln, denn am Ende hängt vieles von den handelnden Personen ab und die müssen sich verwirklichen können.
„Gerade in der ärztlichen Versorgung zeigt sich, ob eine Kommune zukunftsorientiert denkt. Ich möchte Verantwortung übernehmen, auch wenn es keine Pflichtaufgabe der Stadt ist“, so Thomas. Die CDU Höxter unterstützt den Vorschlag ausdrücklich und setzt auf eine frühzeitige Beratung in den politischen Gremien.
Einzelne Elemente des Konzepts, darunter Standortplanung, Fördermittelrecherche und Partnergewinnung, sollen bestenfalls noch in diesem Jahr auf den Weg gebracht werden.
„Es geht um konkrete Lösungen, nicht um Ankündigungen. Wer das Vertrauen der Menschen will, muss liefern. Ich möchte dafür sorgen, dass man sich in Höxter auch künftig auf eine wohnortnahe, gute hausärztliche Versorgung verlassen kann“, so Thomas abschließend.
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