Würgassen/Bad Karlshafen (red). Von Beverungen bis Bad Karlshafen, von Lauenförde bis Trendelburg - die Menschen im Dreiländereck an der Oberweser hatten am Wochenende nur ein großes Thema: das geplante Zwischenlager für Atommüll im Würgassen. Wie eine Bombe war die Nachricht von den Plänen der Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) am Freitag über die Menschen der Region hereingebrochen.
In einer Pressekonferenz hatte der Vorstand der BGZ mitgeteilt, dass auf dem Gelände des ehemaligen Atomkraftwerks Würgassen ein Lager für mittel- und schwachradioaktiven Abfall aus ganz Deutschland entstehen soll. Viele Menschen sind damit offenbar überhaupt nicht einverstanden. Schon am Samstagnachmittag versammelte sich eine Gruppe von etwa 30 Bürgerinnen und Bürgern in der Würgasser Kurve vor dem stillgelegten Akw.
Die Gruppe hatte sich spontan über soziale Medien zusammengefunden. Einhellige Meinung der Teilnehmer war, dass sich die Region gegen diese Pläne zur Wehr setzen müsse. Das Dreiländereck habe bereits seit fast 50 Jahren seinen Beitrag für die Atomindustrie geleistet. Weitere Jahrzehnte zu einem atomaren Hotspot zu werden, könne der Region und den Menschen hier nicht zugemutet werden, war der Tenor der zweistündigen spontanen Aktion. Die Teilnehmer gehen davon aus, dass dies erst ein erstes Zeichen einer breiten Widerstandsbewegung gegen die neuen Atompläne in Würgassen war.
Der Protest gegen die Pläne der BGZ bildet sich überparteilich: Das zeigte die Teilnahme von Ratsmitgliedern im Samtgemeinderat Boffzen und im Gemeinderat Lauenförde: Mit dabei waren Edith Götz und Heinrich Wenisch sowie Erich Gauding (parteilos) und Gerd Henke (Grüne).
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