Höxter (red). Wie viele Radfahrer müssen in Höxter noch verunfallen, bis die Strukturen vor Ort angepasst werden und schlussendlich gehandelt wird? Die unabhängige Wählergemeinschaft „Bürger für Höxter“ gibt Anregungen für Handlungsmöglichkeiten.
Vergangenen Mittwoch ist eine Radfahrerin an der zentralen Kreuzung in Höxter, Brenkhäuser Straße / B64 tödlich verunglückt. Eine 52-jährige Frau wurde an dieser Kreuzung von einem abbiegenden LKW erfasst. Wer diese Tatsache kennt, stellt sich die Frage: Wie viele Radfahrer müssen noch verunfallen, damit sich an der Infrastruktur im Stadtgebiet, speziell im Kreuzungsbereich B64/ Brenkhäuser Straße etwas verändert?
Die unabhängige Wählergemeinschaft der Bürger für Höxter (BfH) gibt erste Impulse, um eine Veränderung anzustoßen.
Speziell für den Kreuzungsbereich an der Brenkhäuser Straße / B64 regt die BfH an, als schnellen und unkomplizierten Lösungsweg die Ampelschaltung der Radfahrer noch früher grün schalten zu lassen, um den Radfahrern einen größeren zeitlichen Vorsprung zu den PKW-Fahrern zu gewährleisten. Als nächsten Schritt könnte die Haltelinie der PKW-Fahrer weiter nach hinten verlegt werden. Dieses Beispiel wird bereits in größeren Städten (unter anderm in Köln) praktiziert, um Fahrradfahrern die Gelegenheit zu geben, mit einem gewissen Vorsprung Kreuzungsbereiche passieren zu können. Zwar sind an der Brenkhäuser Straße bereits Fahrrad-Ampeln installiert, allerdings fiel in der Vergangenheit auf, das PKW-Fahrer bei Grünschaltung der Fahrradampel ebenfalls verfrüht anfahren.
Die Kombination aus Versetzung der Haltelinie und die erweiterte frühere Grün-Schaltung für Radfahrer könnte hier schnelle Abhilfe schaffen. Allerdings müssten hier gegebenenfalls technische Begebenheiten an der Ampelanlage bedacht werden.
In der Nachbarstadt Holzminden wurden in der Vergangenheit die Fahrradwege rot markiert, um der Präsenz der Fahrradfahrer und die gemeinsame Nutzung der Infrastruktur hervorzuheben. In Großstädten werden sukzessive auch ganze Fahrradstraßen geschaffen, um den PKW- Verkehr und den Fahrradverkehr voneinander zu trennen und Sicherheit für die Fahrradfahrer gewährleisten zu können. Diese Impulse sind nach den „Bürgern für Höxter“ als diskussionswürdig in den Diskurs zu geben, da hier allerdings allgemeingültige, klare und einheitliche Strukturen für die Kernstadt zu erarbeiten sind. Pressesprecherin Alexandra Schodrowski merkt zur Problematik an: „welchen Schritt wir als erstes gehen ist zweitrangig. Wichtig jetzt, dass wir handeln und unsere Fahrradfahrer schützen. Wir als Bürgerschaft dürfen dabei nur nicht vergessen, auch auf andere Verkehrsteilnehmer zu achten und gegenseitig aneinander zu denken. Ob im Kreuzungsbereich oder generell im Straßenverkehr.“