Kreis Höxter (red). Verantwortungsvoll gut leben. Das steht auf dem Wunschzettel vieler Menschen. Respektvoll gegenüber den Mitmenschen und der Umwelt und in Übereinstimmung mit sich selbst. Die GRÜNEN im Kreis Höxter haben geschaut, wie das Einkaufen und Konsumieren zur Erfüllung dieses Wunsches beitragen kann. Und was das mit Politik zu tun hat.
„Lokal einkaufen, regionale und saisonale Produkte bevorzugen. Außerdem ökologische und soziale Standards berücksichtigen und nach Möglichkeit umweltfreundlich zu Fuß oder mit dem Rad oder neuerdings mit dem Holibri den Einkauf erledigen. Und Einkaufskorb oder Stofftasche oder Rollkorb benutzen“, fasst Uta Lücking, Landtagskandidatin der GRÜNEN für den Kreis Höxter, grundsätzliche Aspekte des nachhaltigen Einkaufens zusammen.
„Auf unserer Einkaufstour in Höxter haben wir engagierte Geschäftsinhaberinnen und Verkäuferinnen kennen gelernt. Sie haben uns geschildert, wie sie Nachhaltigkeit bei ihrer Angebotsauswahl berücksichtigen. Andere haben die Nachhaltigkeit zu ihrem Geschäftsmodell gemacht. Entsprechend groß sind ihre Kenntnisse, so dass Kundinnen und Kunden von ihnen hervorragend beraten werden“, schwärmt Uta Lücking von den Begegnungen und Erfahrungen.
So trägt der Unverpacktladen „Aus gutem Grund“ sein Konzept bereits im Namen. Die Produkte, die ohne Einwegverpackungen auskommen, reichen von Seifen und anderen Hygieneprodukten über Grundnahrungsmittel wie Getreide oder Hülsenfrüchte bis zu Bratlingmischungen, Kaffee, Süßigkeiten und Knabbereien. Inhaberin Sabrina Busse freut sich seit ihrem Verkaufsstart vor einem Jahr über einen allmählich wachsenden Kreis an Kundinnen und Kunden. Der Kosmetikbasar besteht seit mehr als zwanzig Jahren. Von Beginn an überzeugt er mit in umfassender Hinsicht verträglichen Wasch- und Putzmitteln und Kosmetikartikeln. Dabei wird großer Wert auch auf faire Herstellungsbedingungen und verlässliche Kooperationen gelegt. „Wir verkaufen, was wir mit gutem Gewissen auch selbst verwenden“, erklärt Kira Menke das Prinzip ihrer sorgfältigen Produktauswahl. Als Beispiel für ein besonders nachhaltiges Produkt nennt sie Leinentücher. „Leinen kann umweltverträglich angebaut werden und stammt aus unserer Klimazone. Unsere Tücher sind zudem sehr langlebig“, betont die Geschäftsinhaberin. Der Bestseller ihres Ladens ist eher unspektakulär: Zitronensäure. Die ist in Höxter aufgrund der großen Wasserhärte besonders nachgefragt.
Bio-Lebensmittel werden in Höxter an mehreren Stellen angeboten. Besonders nachhaltig sind dabei Produkte aus der Region, wie beispielsweise von der Ölmühle Solling oder der Saftpresse Amelunxen. Deren Glühpunsch gibt es im Reformhaus Kordes zu kaufen.
Die GRÜNEN haben sich bei ihrer Tour durch Höxter in der inhabergeführten Buchhandlung Brandt zu Büchern zum Thema Nachhaltigkeit beraten lassen: Wissensvermittlung zu Natur und Umwelt, Kochbücher etwa mit veganen Rezepten oder auch Bücher über ökologisches Gärtnern oder verträgliches Reisen. Die Bücher werden übrigens mit dauerhaften Transportboxen geliefert, und immer häufiger verzichten die Verlage auf das Einschweißen der Bücher in Folie.
Für ein Gespräch im Naturkostladen Christoph reichte am Ende die Zeit nicht mehr, und mit Jutta Sträter vom Biobauer-Verkaufswagen verabredeten die GRÜNEN sich zu einem Hofbesuch.
„Als Konsumentinnen und Konsumenten entscheiden wir selbst, wo und was wir einkaufen und was uns dabei wie wichtig ist“, macht Uta Lücking deutlich. „Und jede dieser Entscheidungen hat Auswirkungen. Einkaufen ist deshalb eine politische Tat.“ Gleichwohl sieht sie auch die Politik in der Verantwortung. „Es ist nicht egal, wie Politik den Rahmen für wirtschaftliches Handeln setzt, welche Standards und Grenzwerte es gibt, welche Arbeitsbedingungen gelten oder wie streng Umweltauflagen für die Rohstoffgewinnung oder Quoten für die Wiederverwertung sind.“
Viel verspricht sich die Politikerin der GRÜNEN davon, dass der Kreis Höxter als Ökomodellregion den Anbau, die Verarbeitung und die Vermarktung von ökologischen Lebensmitteln ausbauen will. Die Kreistagsfraktion der GRÜNEN hatte für diesen Prozess den Anstoß gegeben. Die Landespolitik ist auch darüber hinaus gefordert, die Möglichkeiten für nachhaltiges Einkaufen zu verbessern. Etwa durch Ausbau der unabhängigen Verbraucherberatung, durch Stärkung regionalen Wirtschaftens und kleiner Betriebe oder durch verbesserte Bedingungen für die umweltfreundliche Lebensmittelerzeugung. Landtagskandidatin Uta Lücking setzt sich besonders dafür ein, aufbauend auf den guten Erfahrungen im Kreis Höxter die Gemeinwohlökonomie landesweit bekannt zu machen und in der Landespolitik zu etablieren.
Foto: GRÜNE