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Montag, 25. November 2024 Mediadaten
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Widmet sich einem musikalischen Kleinod aus dem Jahr 1622: das Ensemble „AD 1622“ mit

Marienmünster (red). Nach groß angelegten Veranstaltungen wie der Aufführung Monteverdis „Marienvesper“ in der Klosterkirche Marienfeld oder der Uraufführung von Walter Steffens Komposition „La Primavera“ in der Abteikirche Corvey sowie einer Vielzahl inspirierender Angebote, die an Klosterorten von Minden bis Warburg und Clarholz bis Marienmünster zum Innehalten und Genießen einluden, lässt das Netzwerk Klosterlandschaft Ostwestfalen-Lippe das Jahr 2022 mit einer kleinen, kostbaren musikalischen Wiederentdeckung ausklingen.

„Sie sind wie Edelsteine, die unbemerkt in der Dunkelheit schimmerten und nun – ins Licht geholt – leuchtend funkeln“, schwärmt Hans Hermann Jansen, wenn er von den westfälischen Weihnachtsweisen erzählt, die der Fürstenberger Organist Henricus Beginiker (1583–1662/65) im Jahre 1622 gesammelt und in einem Notenbüchlein zusammengetragen hat. „Motetten und Chorsätze, die er hier und da kennenlernte, bearbeitete der musikbegeisterte Geistliche für die Orgel oder er setzte Lieder aus dem Paderborner Gesangbuch von 1609 mehrstimmig. Auf den Einsatz großer Besetzungen verzichtete er. Beginikers Tabulaturbuch war für das intime Musizieren in Haus und Kirche gedacht“, weiß der Leiter des Projektes Klosterlandschaft OWL, der jüngst eine Auswahl an Stücken aus der Sammlung mit dem Titel „Weihnacht 1622“ neu herausgebracht hat.

Eine Jahreszahl, die nicht nur genau 400 Jahre zurück, sondern zugleich mitten in die Schrecken des Dreißigjährigen Kriegs führt. Damit schlägt die wiederentdeckte Sammlung auch einen Bogen zu aktuellen Themen und rückt zentrale Aspekte menschlichen Daseins in den Fokus. „Der Zuhörer erlebt, wie trostreich in dunklen Tagen eine kleine Melodie oder als wie erhebend sich angesichts verheerender Ereignisse, Niedertracht und Menschenverachtung ein freudvoller Choral erweisen kann. Hierin kann der Mensch einen Ruhepol finden. Und sei es auch nur für kurze Zeit“, erläutert Jansen. Darüber hinaus sei Musik in Zeiten von Krieg oder existenzieller Bedrohungen immer auch der Versuch, die Welt in Tönen neu zu ordnen und den Blick hin zu Visionen des Friedens auszurichten.

Geistliches und Weltliches finden in „Weihnacht 1622“ zusammen. Freude und Andacht. Schlichte Lieder und Verse, voll überströmender Zärtlichkeit und teils kindlicher Innigkeit wechseln sich ab mit geistlichen Gesängen, Weihnachts- und Jubelliedern. Alles in leicht fasslichen Melodien, die Texte von einer eindrücklichen poetischen Kraft.

Zu hören sind die Lieder und Instrumentalstücke aus der barocken Handschrift am Montag, 26. Dezember um 15 Uhr, in der Abteikirche Marienmünster. Es musizieren Vokalsolisten und Instrumentalisten des Ensembles „AD 1622“, Musikerinnen und Musiker verschiedener Formationen aus dem östlichen Westfalen sowie Friedhelm Flamme an der historischen Johann-Patroclus-Möller-Orgel aus dem Jahr 1738. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen: www.klosterlandschaft-owl.de

Foto: Karen Hansmeier

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