Cookie-Einstellungen

Wir verwenden Cookies, um Ihnen ein optimales Webseiten-Erlebnis zu bieten. Dazu zählen Cookies, die für den Betrieb der Seite und für die Steuerung unserer kommerziellen Unternehmensziele notwendig sind, sowie solche, die lediglich zu anonymen Statistikzwecken, für Komforteinstellungen oder zur Anzeige personalisierter Inhalte genutzt werden. Sie können selbst entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen.

Essenziell

Diese Cookies sind für den Betrieb der Seite unbedingt notwendig und ermöglichen beispielsweise sicherheitsrelevante Funktionalitäten.

Statistik

Um unser Angebot und unsere Webseite weiter zu verbessern, erfassen wir anonymisierte Daten für Statistiken und Analysen. Mithilfe dieser Cookies können wir beispielsweise die Besucherzahlen und den Effekt bestimmter Seiten unseres Web-Auftritts ermitteln und unsere Inhalte optimieren.

Komfort

Wir nutzen diese Cookies, um Ihnen die Bedienung der Seite zu erleichtern.

Samstag, 27. Juli 2024 Mediadaten
Anzeige
Anzeige

Beverungen (TKu). Die Stadt Beverungen erinnert mit den sogenannten Stolpersteinen erstmals auch an Jüdinnen und Juden, die den Holocaust durch eine Flucht ins Ausland überlebt haben. Seit 2007 existieren Stolpersteine in Beverungen, die vor den Häusern und Wohnungen von deportierten und ermordeten jüdischen Menschen durch den Künstler Gunter Demnig aus Alsfeld-Elbenrod verlegt worden sind. „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, zitiert Gunter Demnig den Talmud (bedeutendes Schriftwerk des Judentums). Mit den Steinen vor den Häusern werde die Erinnerung an die Menschen lebendig, die einst hier wohnten, so Demnig. Auf den Steinen steht geschrieben: „Hier wohnte... Ein Stein. Ein Name. Ein Mensch“. In Beverungen wurden nun elf Stolpersteine zur Erinnerung an die Familien Rosenstein (Lange Str. 35) und Grünewald (Lange Straße Ecke Weserstraße) verlegt im Beisein der Nachkommen und Bürgermeister Hubertus Grimm sowie Stadtheimatpfleger Christoph Reichardt und einer großen Gruppe Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule Beverungen. Über die Schicksale der Familien berichtete Stadtheimatpfleger Christoph Reichardt sowie Silvio Uhlfelder, ein Nachkomme der Familie Grünewald. Silvio Uhlfelder war zur Stolpersteinverlegung extra von Frankfurt nach Beverungen angereist zum Haus seiner Großeltern, seiner Mutter und Tanten. Sein Großvater hatte für Deutschland im ersten Weltkrieg als Soldat gedient und führte nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Beverungen den Gemischtwarenhandel „Cossmann Grünewald", der von den Beverungern „Grunewalds Ecke“ genannt wurde.

Die Familie war in Beverungen sehr integriert. Uhlfelder berichtete, wie SA-Truppen in die Synagoge schossen, das seine Mutter die Schule verlassen musste wegen eines Lehrers der Führer der Hitler-Jugend war und die gesamte Familie von Ausgrenzung betroffen war. Durch rechtzeitige Emigration nach Argentinien konnte sich die Familie retten. An die anwesenden Schülerinnen und Schüler richtete Silvio Uhlfelder den Appell, das sich solche Zeiten nicht wiederholen dürfen: „Pflegen wir alle das hohe Gut der Demokratie und Weltoffenheit, damit die deutsche Vergangenheit Geschichte bleibt, die niemand vergessen darf und sich nicht wiederholt“, so Uhlfelder, der von einem denkwürdigen Tag sprach. Die Stadt Beverungen besaß laut ihrem Stadtheimatpfleger Christoph Reichardt eine der größten jüdischen Gemeinden im gesamten Hochstift Paderborn. Daneben wohnten seit Jahrhunderten auch jüdische Mitbürger in Amelunxen und Herstelle. Während der Gewaltherrschaft des Nationalsozialismus wurden alle drei jüdischen Gemeinden vernichtet: Eine große Anzahl Jüdinnen und Juden, vom dreijährigen Kleinkind bis zum Greis, wurden in verschiedene Ghettos und Konzentrationslager deportiert und dort ermordet. Ermordet worden sind auch die meisten Familienmitglieder der Familie Rosenstein, die Jüngste, Mario Lydia Rosenstein, war erst sechs Jahre alt. Überlebt hat den Holocaust nur Leopold Rosenstein (Jahrgang 1896), dessen Nachfahren Ingeborg und Hans Georg Rosenstein sowie Karola Rosenstein und Silke von Detten-Rosenstein zur Stolpersteinverlegung erschienen waren. In Deutschland sind laut Künstler Gunter Demnig in fast 1300 Kommunen Deutschlands und in einundzwanzig Ländern Europas Stolpersteine verlegt. Infos zu den Stolperstein-Verlegungen hat der Künstler unter der Internetadresse www.stolpersteine.eu veröffentlicht.

Fotos: Thomas Kube

 

 

Anzeige
Anzeige
commercial-eckfeld https://commercial.meine-onlinezeitung.de/images/Holzminden/Eckfeld/SSV%20Holzminden%20und%20Steinheim%20.jpg#joomlaImage://local-images/Holzminden/Eckfeld/SSV Holzminden und Steinheim .jpg?width=295&height=255