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Dienstag, 26. November 2024 Mediadaten
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Höxter (TKu). Auf einen Kaffee mit....Erhard Wingrat aus Höxter, dem Cheftrainer der BUDO-Abteilung des MTV 49 Holzminden. Bewegung hält fit und tut Körper und Seele gut. Das hat der 70-jährige Erhard Wingrat schon vor einigen Jahrzehnten erkannt und sich nach dem Ausprobieren in vielerlei Sportarten für die Sportart der „leeren Hand“ entschieden. Seit 50 Jahren ist der Karate-Meister aus Höxter im Karate Do aktiv, hat anderenorts in Deutschlands Dojos (Vereine) gegründet, sehr viele Wettkämpfe und Fortbildungen bestritten und in seinem fast ebenso langen Wirken als Ausbilder unzählige Schülerinnen und Schüler ausgebildet. Mit seinen 70 Jahren ist der Cheftrainer der BUDO-Abteilung des MTV 49 Holzminden noch immer aktiv und fit unterwegs. Karate sei mehr als nur eine Kampfkunst, sie verzahne ältere und jüngere Menschen miteinander, sagt Wingrat.

Wörtlich übersetzt bedeutet Karate Do „Der Weg der leeren Hand“. Trainiert wird immer nur barfuß. Die Ausbildung im Karate dauere ein Leben lang und das hat der 70-Jährige bis heute gelebt. Karate sei ein Helfer der Gerechtigkeit - eine Art Zauberkunst mit den Händen, den Füßen und dem Geist. Es gehe nicht darum, sein Gegenüber niederzustrecken oder einen Kampf zu gewinnen, sondern darum, nicht zu verlieren, so Wingrat. Bekannt ist Erhard Wingrat auch für sein überregionales Engagement. So war er auf Niedersachsenebene auch Landesjugendwart. Erhard Wingrat begann seine Karate-Laufbahn in Neumünster (Schleswig-Holstein). Seine erste Prüfung legte er im Februar 1973 in Hamburg ab. 1974 gründete er in Sottrum (bei Bremen) ein Dojo (Verein). Drei Jahre später wechselte er nach Cloppenburg, wo er im September 1977 ebenfalls ein Dojo gegründet hat. Trainiert hat er in beiden Dojos. 1978 legte er seine Prüfung zum 1. Dan (Schwarzgurt) bei Hideo Ochi ab. Hideo Ochi ist ein sehr bekannter japanischer Karateka, ein Karate-Bundestrainer und JKA-Weltmeister. Seine letzte Prüfung, zum 6. Dan, bestand Erhard Wingrat 2012.

Im selben Jahr machte er seinen Übungsleiterschein. Es folgten dann die Trainer C und B Lizenz, die „Karate-Lehrer-Lizenz“ und die „Gesundheitstrainer-Lizenz“. Ebenfalls seit 1978 besitzt Erhard Wingrat auch die „Kampfrichter- und Bundesprüfer-Lizenz“. Im Juli 1980 kam Erhard Wingrat nach Holzminden. Er führte den Kreisfachverbandes BUDO im KSB Holzminden, die Bezirksfachverbände Weser Ems und Hildesheim. 1982 hat Wingrat nach der Fusion zweier Dojos in Holzminden dessen Leitung übernommen, die er bis heute innehat. Als aktiver Kämpfer nahm er erfolgreich an vielen Bezirks- und Landesmeisterschaften teil und gehörte auch der Niedersächsischen Karate-Landesauswahlmannschaft an. Neben seiner Traineraktivität leitet er seit über 40 Jahren die BUDO Abteilung im MTV 49 und ist auch noch im Hauptvorstand des MTV 49 Holzminden (von 1849) aktiv, der im Jahr 2024 sein 175-jähriges Jubiläum feiert und unter dessen Flagge das Dojo in Holzminden läuft. Unzählige Trainingsreisen führten Erhard Wingrat und sein sportliches Team in die gesamte Welt. Es ging zu Trainingscamps nach Schweden, Dubai, in die Türkei, nach Dallas in die USA oder nach Kalabrien in Italien sowie natürlich auch nach Japan in das dortige JKA-Hauptquartier (Japan Karate Association) in Tokio. Auch mit „Mein Schiff“ war Wingrat mit seinen Vereinskolleginnen und -kollegen unterwegs, dabei wurde natürlich auch das Schiffsdeck zum Training genutzt.

Geschichte des Karate Dojos in Holzminden kurz und knapp von Erhard Wingrat erklärt: Als im Jahre 1967 das Shotokan Karate Dojo Holzminden gegründet wurde, gab es in Deutschland erst etwa 50 Vereine mit ca. 1200 Mitgliedern, die diese asiatische Kampfsportart betrieben haben, so Wingrat. Ein Bauschüler aus dem Ruhrgebiet erzählte dem Wirt der Studentenkneipe „Zur Quelle“ vom Karate. Der Wirt zeigte Interesse an den Ausführungen seines Gastes und fuhr mit ihm ins Ruhrgebiet, um sich im Dojo des Bauschülers zu informieren. Was er in dem Dojo gesehen hatte, begeisterte ihn derartig, dass er in Holzminden mit einigen Freunden anfing, Karate zu trainieren. Zuerst übte man im Sommer in den Weserwiesen, später im Saal der Gaststätte Vieth in Albaxen, bevor man einige Jahre später nach Holzminden in die Halle der Sonderschule wechselte, lässt Wingrat die Geschichte des Vereins noch einmal kurz Revue passieren.

Fotos: Thomas Kube

 

 

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