Köln/Lüchtringen (TKu). Die Blaskapelle Lüchtringen hat am vergangenen Samstag am Kölner Tanzbrunnen für Stimmung gesorgt und ist beim „Original Egerländer Festival“ in der rheinischen Metropole aufgetreten. Die Sonne brannte heiß über den Dächern von Köln, als der „Egerländer Musikantenmarsch“ am Kölner Tanzbrunnen erklingt. Doch das war nicht Ernst Hutter und seine original Egerländer Musikanten, sondern die Musikerinnen und Musiker der Blaskapelle Lüchtringen, die ihren Instrumenten die „vertrauten schönen Klänge aus dem fernen Egerland“ – wie es im Text des Marsches heißt – entlockten. Mit einem ganzen Bus waren sie am Samstag in der Früh zu einem der besonderen Auftritte ihrer Vereinsgeschichte aufgebrochen. Als einzige Laien durften sie beim Original Egerländer Festival am Kölner Tanzbrunnen auftreten und die Festivalgäste mit ihren Klängen begrüßen. „Direkt hinter dem Eingang zum Festivalgelände musste jeder der rund 4.000 Gäste an uns vorbei, um sich einen Platz für das anschließende Bühnenprogramm zu sichern“, erinnert sich der 1. Vorsitzende Christoph Missing. Musikalisch bot die Blaskapelle eine bunte Mischung der Gassenhauer der Blasmusikszene. Neben Klassikern wie „Egerland Heimatland“ oder dem Walzer „Rauschende Birken“ spielten die Lüchtringer Musikanten auch den inzwischen weltberühmten „Böhmischen Traum“. Ein besonderer Leckerbissen war auch die Polka „Auf Lambert’s Wiese“, die eigens für die im letzten Jahr in Lüchtringen ausgerichtete Europameisterschaft der böhmisch-mährischen Blasmusik komponiert wurde und erstmals am Tanzbrunnen erklang. Durch die Europameisterschaft kam der Kontakt für den Auftritt beim Festival überhaupt erst zustande. Schon während der musikalischen Unterhaltung am Eingang war die Begeisterung der Gäste für die Blasmusik zu spüren und einige hielten auf dem Weg zu ihren Plätzen inne, lauschten den Klängen oder kamen mit den Musikerinnen und Musikern ins Gespräch.

Das Highlight des Auftritts bildete jedoch das große Finale der Lüchtringer Blaskapelle, denn für ihre letzten Musikstücke ließen sie die Notenständer an Ort und Stelle zurück und marschierten in die Menge vor die große Hauptbühne um dort mit der „Brikett Polka“, der „Vogelwiese“ und dem „Weserlied“ ihrem Auftritt das i-Tüpfelchen aufzusetzen. „Wir sind hier in der Region ja bekannt für die Performance zur Brikett Polka und auch den großen Jubel kennen wir von zahlreichen Festen, doch wenn auf einmal 4.000 Menschen ein für sie nicht so bekanntes Stück mitsingen und -tanzen und einen dafür danach so richtig feiern, dann weißt du, dass du das Musikerherz getroffen hast“, so Dirigent Sven Schafer. Nach dem Auftritt der Blaskapelle wurde auch einiges geboten. Neben den Kapellen „Southbrass“ und „Kaiser Musikanten“ waren mit der „Rhythmussportgruppe“ und der Karnevalsband „Druckluft“ auch zwei echte Größen der rheinischen Musikszene mit von der Partie und trugen zu einem heiteren und ausgelassenen Nachmittag bei, bevor dann Ernst Hutter mit seinem Orchester selbst die Bühne betrat und dem Festival Tag einen krönenden Abschluss bereitete, der von einem malerischen Sonnenuntergang begleitet wurde. Lob für den Auftritt der Blaskapelle Lüchtringen gab es auch von höchster Stelle, denn Sven Schafer hatte im Anschluss an das Konzert die Gelegenheit mit Ernst Hutter persönlich ins Gespräch zu kommen und die besten Grüße und einen großen Dank an seine Musikerinnen und Musiker in Empfang zu nehmen. „Für uns war dieser Auftritt wirklich etwas ganz Besonderes und wir empfinden eine große Dankbarkeit, dass wir Teil dieses wundervollen Tages sein durften“, resümiert Schafer. Ob es eine Wiederholung des Auftritts geben wird, ist noch nicht klar, doch fest steht für die Blaskapelle, dass sie am 01.06.2024 auch wieder nach Köln reisen werden, um das Original Egerländer Festival zu besuchen.

Foto: Blaskapelle Lüchtringen