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Mittwoch, 27. November 2024 Mediadaten
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"Die österliche Bewegung zum Leben lässt sich nicht rückgängig machen", so Superintendent Volker Neuhoff am Ostersonntag in seiner Predigt.

Kreis Höxter (red). „Die Botschaft der Auferstehung ist nicht verstaubt. Mitten am Tage, in die gewohnte Umgebung hinein will sie konkret werden. Im Hören und Reden, im Singen und Schweigen, im Tun und Lassen. Im Gottesdienst wie in der Schulmaterialienkammer oder der Kinderbibelwoche. (…). So dass sich Menschen aufgehoben wissen – wir selbst und die Menschen, denen wir begegnen. Ob Zuhause oder irgendwo anders (…)“, so Superintendent Volker Neuhoff in seiner Predigt am Ostersonntag im Lukas-Zentrum Paderborn. Der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Paderborn (dieser umfasst die Kreise Höxter und Paderborn sowie Lügde im Kreis Lippe) stellte einen Text aus dem Alten Testament in den Mittelpunkt. Aus dem 1. Buch Samuel (2,1-2.6-8a) ist Hannas Lied überliefert. „Es klingt wie ein Psalm, der ihr in den Mund gelegt ist. Über 3000 Jahre alt ist das Lied inzwischen“, so Neuhoff. 

Darin heißt es: „Mein Herz ist fröhlich in Gott, mein Haupt ist erhöht in Gott. Mein Mund hat sich weit aufgetan wider meine Feinde, denn ich freue mich deines Heils. Es ist niemand heilig wie Gott, außer dir ist keiner, und ist kein Fels, wie unser Gott.“ Auf diese Weise bringe die lange kinderlose Hanna ihre Freude darüber zum Ausdruck, dass sie ein Kind geboren hat. Auf Gott führe sie diese Freude zurück und besinge den Ursprung und Erhalter des Lebens.

Dass Hannas Loblied nahe am gewohnten Lebensalltag bleibt, gefällt dem Superintendenten: „Der Schmerz wird nicht vergessen und das Leid nicht weggedrückt.“ Das zeige der zweite Teil des Liedes. Dieser alttestamentliche Text, aus der Zeit um Elfhundert vor Christi Geburt, sei ein wirklich österlicher Predigttext, so Neuhoff, obwohl er Jesus von Nazareth noch nicht im Blick haben könne: „Tod und Leben klingen an, die Stärkung der Schwachen, die Aufrichtung der Erniedrigten – und es ist einzig Gott, der die Wende vom Tod zum Leben herbeiführt“, legt der Superintendent den Predigttext weiter aus und stellt heraus: „Wie viele erleiden Erniedrigung, Armut, Tod, während wir Ostern feiern!“ Angesichts dessen werde mitunter das Darinsein Gottes fraglich, bleibe oft nur das so antwortlose „Warum?“

In diese Reihe der Misstöne gehöre auch Jesus am Kreuz. „Gott lässt ihn sterben, elendiglich zugrunde gehen. Gott und Tod geraten so aneinander, dass das Böse und das Gute kaum noch zu unterscheiden sind. Die Jünger mussten doch denken, dass Gott sich von seiner Welt losgesagt hat. Das gibt es bis heute in einzelnen Leben und in der Weltgeschichte (…). Das ist die dunkle, die unerklärliche, abgründige, die abgewandte Seite Gottes“, so Neuhoff.

In Hannas Loblied deute sich bereits die Wende zum Rettungshandeln Gottes an. Am Ende jeder Zeile stehe die positive Aussage: „Wenn Gott denn tötet, so macht er erst recht lebendig (…). Wenn er denn erniedrigt, so steht am Ende das Erhöhen. Wenn denn Menschen auf der Schattenseite des Lebens stehen, so werden sie doch einen Ehrenplatz bekommen. Es ist kein Entweder-Oder. Es ist ein Nacheinander. Eine Verheißung“, stellt der Superintendent fest.

Die österliche Bewegung zum Leben lasse sich nicht rückgängig machen. „Ostern ist nicht allein die Rettung Jesu aus dem Tod, sondern unsere eigene“, sagt Volker Neuhoff. Das Leben, das sich mit Gottes Kraft durchsetze, sei eine Gegenmelodie zur Beerdigungsformel „Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zum Staube“. „Gott hebt den Dürftigen aus dem Staub und erhöht den Armen aus der Asche“, so heißt es in Hannas Lied. Der Ton der Vergänglichkeit werde durchdrungen vom Gesang gefeierten Lebens.

Foto EKP-Archiv / Heide Welslau

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