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Sonntag, 24. November 2024 Mediadaten
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Würgassen (red). Aufgrund der massiven Kritik am geplanten Logistikzentrum Konrad (LoK) in Würgassen, veröffentlichte die Entsorgungskommission (ESK) im August eine Stellungnahme.  Dabei relativierte sie ihre selbst aufgestellten Sicherheitskriterien für ein derartiges Bauvorhaben in diversen Punkten, sodass an der Standortentscheidung der BGZ für Würgassen weiterhin festgehalten werden konnte. Bezüglich der Transportlogistik hielt es die ESK jedoch für erforderlich, die im Gutachten der RegioConsult bemängelten Punkte einer Prüfung zu unterziehen. Dieses Gutachten war seinerzeit von der Bürgerinitiative „Atomfreies 3-Ländereck“ mit Unterstützung einzelner Kommunen und Landkreise beauftragt worden „Es sollte aber zeitnah geklärt werden, welcher Aufwand für eine robuste Transportinfrastruktur gegebenenfalls noch erforderlich ist“ lautete der Hinweis der ESK.

Laut der Internetplattform „Ausschreibungen Deutschland“ schrieb korrespondierend zu dieser Empfehlung die BGZ eine “Machbarkeitsstudie & Transportkonzept Straße/Schiene für die Anlieferung von schwach- und mittelradioaktiven Abfällen von den Zwischenlagern der BGZ zum Endlager Konrad bzw. zum Logistikzentrum Konrad“ öffentlich aus. Den Zuschlag zur Erstellung dieser Studie erhielt die „Railistics GmbH“ aus Wiesbaden.

Dass die BGZ eine derartige Studie nicht bereits vor der Festlegung des Standortes Würgassen für das LoK als Teil des Auswahlverfahrens integriert hat, zeigt einmal mehr, dass es der BGZ nicht um eine möglichst sichere und wirtschaftliche Lösung des Problems der Atommüllentsorgung ging. Die jahrelangen und immer wiederkehrenden Terminverschiebungen der geplanten Inbetriebnahme des Endlagers Konrad führen zu Lagerproblemen an den bisherigen Zwischenlagern, sodass es der BGZ anscheinend vornehmlich um die schnellstmögliche Verfügbarkeit und die vermeintlich einfachste Lösung des Problems geht. Denn beim geplanten LoK in Würgassen handelt es nicht nur um eine Optimierung der Einlagerungsprozesse, sondern im Wesentlichen um die Bereitstellung von Zwischenlagerkapazitäten. Dabei ist man offensichtlich zu gravierenden Kompromissen bereit, um den Standort Würgassen auf jeden Fall durchzudrücken. Unter diesem Aspekt ist auch die ESK - Stellungnahme einzuordnen. Jahrelang wurde propagiert, dass zur Realisierung eines Zweischichtbetriebs am Endlager Konrad das geplante LoK ein tägliches Volumen von 10 Zug- und 20 LKW - Transportbewegungen zu bewältigenden hat. Von einem Tag auf den anderen wurde diese Vorgabe auf 2 bis 3 Zug- sowie 0 bis 10 LKW - Fahrten im Mittel reduziert. Dieses führt zu einer Entkräftung einiger wesentlicher Kritikpunkte innerhalb der RegioConsult Stellungnahme, welche sich natürlich auf die ursprünglich genannte tägliche Transortbewegungen bezogen. Wie transparent die Machbarkeitsstudie kritische Rahmenbedingungen aufbereiten wird, bleibt abzuwarten. Dazu gehört z.B. insbesondere, dass auch die Transportwege von den bisherigen Zwischenlagern zum LoK detailliert bewertet werden und nicht nur der Abtransport vom LoK zum Endlager. Wie das Anforderungskriterium einer robusten Transportinfrastruktur bei dem angekündigten Transportverhältnis von 80% Schiene zu 20% Straße bei einer Betriebszeit von 30 Jahren in der Praxis auf dem in der Region liegenden Teilstück der Transportstrecke aussehen wird, ist für die Bevölkerung besonders relevant. Die Voraussetzungen für eine gute Lösung sind im Vergleich zu geeigneteren Standorten aufgrund der bekanntlich mangelhaften Infrastruktur denkbar ungünstig. Zudem verfügen eine Vielzahl der zu leerenden Zwischenlager, aus denen das LoK beliefert werden soll, nicht über einen Bahnanschluss. Der Studienauftrag der BGZ umfasst nur die Machbarkeit und die Konzepterstellung. Eine solche Studie beinhaltet nicht zwangsweise auch die Beantwortung der Frage nach der Sinnhaftigkeit. Dies mussten die Betroffenen auch schon bei der anstehenden technischen Ertüchtigung des Betriebsgeländes für die Hochwasserfreiheit erkennen. Die Einhaltung der gesetzlichen Minimalanforderungen an die Sicherheit ist scheinbar gerade gut genug für die Landbevölkerung. Ob die massiven Beeinträchtigungen während der Bauphase, welche auf die touristisch geprägte Region zukommen, auch bei der Konzepterstellung von der Railistics GmbH berücksichtigt werden, ist fraglich. 

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