Beverungen (TKu). In einer feierlichen Zeremonie wurden am vergangenen Donnerstagabend in der Beverunger Stadthalle der Ehrenamts- und der Heimatpreis an verdiente Bürgerinnen und Bürger verliehen. Bürgermeister Hubertus Grimm ehrte dabei herausragende Persönlichkeiten und Gruppen für ihren unermüdlichen Einsatz im Ehrenamt sowie ihre bedeutsame Rolle in der Erinnerungskultur. Bürgermeister Hubertus Grimm ehrte herausragende Persönlichkeiten und Gruppen, die sich durch ihr ehrenamtliches Engagement besonders verdient gemacht haben. Bürgermeister Grimm betonte die Bedeutung des Ehrenamts für die Stadt und lobte die uneigennützige Arbeit der Geehrten. Anschließend wurden die Preisträger des Jahres 2023 bekanntgegeben. Dabei begann der Bürgermeister mit einer ganz besonderen Auszeichnung, die nicht alltäglich ist. Sie sei quasi das „I-Tüpfelchen“ dieser Veranstaltung. Das „I-Tüpfelchen“, das sind Benno Hartmann, Emilian Rolff, Matteo Menzel und Jannes Oeleker aus Herstelle. Diese „vier jungen Helden“, wie sie Hubertus Grimm bezeichnete, erhielten eine besondere Anerkennung für die mutige Rettung eines Menschenlebens. Die Jugendlichen hatten im Juli diesen Jahres durch Zufall einen älteren hilfslosen Mann aus Bad Karlshafen gefunden, der seit dem Schützenfest am ersten Juliwochenende in Herstelle vermisst wurde. Groß angelegte Suchaktionen in der darauffolgenden Woche nach dem älteren Schützenfestbesucher brachten keinerlei Ergebnisse. Die Sorge war groß, dass der ältere Herr nicht lebend wiedergefunden würde, so Bürgermeister Grimm. Doch dann kam der 05. Juli 2023, als sich die Jungs wie so oft zum Fußball spielen, im Bereich des Zeltplatzes verabredet hatten – zum Glück, denn das war lebensrettend! Glücklicherweise ging ein Schuss weit über das Ziel hinaus ins Gebüsch. Bei der Suche nach dem Ball hatten die Jugendlichen den vermissten Herrn gefunden, der sicherlich nicht mehr lange überlebt hätte, wenn er nicht gefunden worden wäre. Den Preis und jeweils einen Fußball gab es für jeden dieser kleinen Retter für diesen mutigen Einsatz, bei dem sie richtig reagiert und schnell Hilfe herbeigeholt haben.

Danach folgten die weiteren Ehrungen für den Ehrenamtspreis 2023 der Stadt Beverungen. Für ihr großes Engagement in der Bücherei gewürdigt wurde Beate Menge, die sich seit über 20 Jahren als ehrenamtliche Mitarbeiterin in der Katholischen Bücherei St. Johannes Baptist in Beverungen einbringt. Bürgermeister Grimm würdigte ihre Leidenschaft für Literatur und ihre besonderen Initiativen zur Leseförderung, die maßgeblich zur Stärkung der Lesefähigkeit bei Kindern beigetragen haben. Der Ehrenamtspreis wurde Beate Menge mit Lob und Anerkennung und einem Strauß Blumen überreicht.

Lebenslanges Schützenengagement geehrt: Die nächsten Preisträger, Marian Struck und Harald Held aus Amelunxen, erhielten den Ehrenamtspreis für ihre langjährige und herausragende Tätigkeit im örtlichen Schützenverein. Als Vorsitzender und Stellvertreter prägten sie das Schützenwesen in ihrer Ortschaft über drei, beziehungsweise zwei Jahrzehnte. Ihr Engagement erstreckte sich jedoch nicht nur auf den Verein, sondern auch auf die Organisation der jährlichen Dorffeste und den Nikolausbesuch, der in Amelunxen zu einer Tradition geworden ist. Bürgermeister Grimm würdigte ihr Wirken und überreichte die Urkunden und Preise mit Dank und Respekt.

Selbsthilfegruppe für Suchtkranke erhält Auszeichnung: Die dritte Ehrung ging an Gerlinde Dierkes und Astrid Wortmann aus Dalhausen und Beverungen für ihr langjähriges Engagement in der Selbsthilfegruppe für Suchtkranke. Die beiden Frauen, selbst ehemals von Sucht betroffen, gründeten die Gruppe vor 20 Jahren und bieten wertvolle Unterstützung für Menschen in schwierigen Lebenslagen. Ihre regelmäßigen Treffen, gemeinsamen Aktivitäten und öffentlichen Auftritte würden laut Hubertus Grimm dazu beitragen, das Bewusstsein für Suchtkrankheiten zu schärfen und den Betroffenen Halt zu geben. Bürgermeister Grimm gratulierte auch diesen beiden mutigen Frauen herzlich zu ihrem Ehrenamtspreis.

Zusätzlich zu den Ehrenamtspreisen vergab die Stadt Beverungen auch drei Heimatpreise sowie einen Sonderheimatpreis für herausragende Projekte zur Bewahrung und Stärkung der Gemeinschaft. Die Preisträger in dieser Kategorie waren die Vereinsgemeinschaft Haarbrück, das Reparatur-Café des Beverunger Seniorennetzes und das Redaktionsteam der Ortschronik Jakobsberg. Für ihre aktive Rolle bei der energetischen Sanierung der Bürgerhalle Haarbrück wurde die Vereinsgemeinschaft Haarbrück ausgezeichnet. Die Maßnahmen umfassen unter anderem die Erneuerung des Hauptdaches, die Renovierung der Fenster und der Küche sowie die energetische Sanierung des Gebäudes, die noch ansteht.

Das Reparatur-Café des Seniorennetzwerkes erhielt den Heimatpreis für sein nachhaltiges Konzept. Fachleute bieten älteren Menschen und anderen Bürgern die Möglichkeit, defekte Geräte zu reparieren, was nicht nur kostengünstig ist, sondern auch einen Beitrag zur Müllvermeidung leiste. Das Engagement des Beverunger Seniorenteams wurde ebenfalls mit Dank und Anerkennung belohnt. Grimm wies darauf hin, dass die Truppe des Seniorennetzwerkes bei stark angestiegener Nachfrage noch Unterstützung durch weitere Helferinnen und Helfer benötige.

Das Redaktionsteam der Ortschronik Jakobsberg um Patrick Otte aus Jakobsberg wurde für die Erstellung der Ortschronik Jakobsberg mit dem Heimatpreis geehrt. Anlässlich des 1050-jährigen Jubiläums der Ortschaft haben die Mitglieder eine Festschrift erarbeitet, die auf 150 Seiten Einblicke in die Vergangenheit und Gegenwart von Jakobsberg gibt und Informationen zur Historie, Entwicklung der Vereine und persönlichen Geschichten von Menschen in der Gemeinde enthält.

Sonderpreis für die Erinnerungskultur zum Holocaustgedenktag: Abschließend vergab der Ältestenrat als Jury einen Sonderheimatpreis für ein besonderes Projekt zum Holocaustgedenktag. Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule Beverungen werden am 27. Januar 2024 an die drei Frauenschicksale von Margarete Rose, Martha Mannsbach und Else Grünewald aus Beverungen erinnern, die während der NS-Zeit unterschiedliche Wege gingen: Emigration, Ermordung und Rückkehr. Ihr Engagement wurde mit einem Sonderheimatpreis gewürdigt. Diese Erinnerungskultur sei der Stadt Beverungen stets sehr wichtig und mit dem Gedenktag am 27. Januar, dem Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Ausschwitz-Birkenau, werde hieran auch in besonderer Weise erinnert, so der Bürgermeister Hubertus Grimm. Zum Gedenken soll es eine Tafel im Neubaugebiet geben, um an dieser Stelle zu zeigen, welche unterschiedlichen Schicksale es gegeben hat.

Fotos: Thomas Kube