Brakel (red). Die Geschäftsführerin des nordrhein-westfälischen Flüchtlingsrates, Birgit Naujoks, besuchte den Arbeitskreis Ökumenische Flüchtlingshilfe Brakel, um sich insbesondere über die Arbeit ihres Helfers Adalbert Grüner zu informieren. Dieser kümmert sich in herausragender Weise um in Brakel ankommende Flüchtlinge. Bekannt geworden ist er als Gründer und Begleiter des „Orient-Express“, einer nur aus Geflüchteten bestehenden Laufgruppe, mit der er an Laufwettbewerben seit 2015 teilnimmt. Um das Alltagsleben seiner Betreuten zu erleichtern, hat er parallel dazu über 1000 Fahrräder im Kreis Höxter gesammelt und diese mit den jungen, zum Teil minderjährigen Flüchtlingen instandgesetzt und an Bedürftige verteilt. Mittlerweile hat er in den Kellerräumen des Kreisberufskollegs eine Fahrradwerkstatt eingerichtet, in der die Schüler der internationalen Flüchtlingsklassen während der Reparaturarbeit Deutsch lernen.
In Zusammenarbeit mit dem Verein „Tischlein-deck-dich e.V.“ werden von ihm mit einem LKW kreisweit gebrauchte Möbel gesammelt und zum Möbellager in Brakel gebracht. Darüber ist Adalbert Grüner bekannt für die Organisation von Kindersportfesten vor allem in den Ferien, die stets viel Freude in die Flüchtlingsfamilien bringen. Einer der Flüchtlinge hat bereits aus diesem Grund einen Trainerschein erworben und hilft bei der Durchführung der Sportfeste.
Frau Naujoks erklärte den Brakeler Ehrenamtlichen den Anlass und die Bedeutung des Ehrenamtspreises, der zusammen in Kooperation mit Amnesty International und dem DGB NRW verliehen werden soll. „Wir wollen auf die bedeutsame gesellschaftliche Arbeit der Ehrenamtlichen hinweisen. Nach 2015 ist die anfängliche Willkommensstimmung einem inzwischen leider verschärften Ton gegenüber Flüchtlingen gewichen. Eine zunehmende Abschottung Europas ist mit dem Aufkommen der AFD und flüchtlingsfeindlichen Parolen eingetreten.“ Dies bedeute jedoch in keinem Fall, dass sich dadurch der Bedarf an flüchtlingspolitischem Engagement verringert hätte. Die Arbeit der Brakeler Flüchtlingsinitiative habe in besonderer Weise gezeigt, dass sich die neu angekommenen Menschen erfolgreich in unsere Gesellschaft integriert haben.
Neu gegründete Initiativen haben sich auch im Kreis Höxter wie z.B. in Marienmünster gegründet und leisten eine unerlässliche Ergänzung zu der in der Flüchtlingsarbeit hauptamtlich Tätigen. Mit ihren vielfältigen Beziehungen in Beruf und Vereinen sind sie verlässliche Ansprechpartner und sorgen für ein positives Klima in den Kommunen.
Am 21. September, von 10 bis 16 Uhr, stellen die Ehrenamtsinitiativen im Kreisberufskolleg ihre Projekte und Hilfen dar. Jeder, der sich informieren und engagieren will, ist eingeladen Näheres hierzu: https://ehrenamt.kreis-hoexter.de/termine/index.html?ev[id]=1601
Nähere Informationen zum NRW Ehrenamtspreis: .https://www.frnrw.de/in-eigener-sache/ehrenamtspreis.html)
Foto: Hans-Georg Harrer