Lüchtringen (red). Die Nachricht vom Tod des langjährigen Lüchtringer Pfarrers Anton Honisch hat im Pastoralverbund Corvey große Bestürzung ausgelöst. Der geschätzte Geistliche ist im Alter von 76 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit verstorben. Dankbar und voller Trauer blicken die Menschen in und um Lüchtringen auf das segensreiche Wirken des Seelsorgers zurück.
1948 in Schlesien geboren, studierte Anton Honisch Theologie in Krakau. Nach der Priesterweihe 1973 arbeitete er als Seelsorger in Polen, im Ruhrgebiet, in Argentinien und im Sauerland. 1997 trat Anton Honisch schließlich seine Stelle als Pfarrverwalter der Kirchengemeinde St. Johannes Baptist Lüchtringen an. Schnell wurde ihm das Weserdorf zur zweiten Heimat – und blieb auch nach dem Eintritt in den Ruhestand im Juli 2018 sein Wohnort und Lebensmittelpunkt.
Die Abkürzung „i.R.“ hinter dem Pfarrerstitel wies den Geistlichen seit dem Sommer vor sechs Jahren zwar offiziell als Ruheständler aus. Tatsächlich standen die zwei Buchstaben aber auch für „in Reichweite“. Denn das blieb Anton Honisch. Als Subsidiar gestaltete er weiter Gottesdienste im Pastoralverbund Corvey und blieb bis zuletzt Seelsorger in Lüchtringen.
Trotz dieser unterstützenden Mitarbeit und dem weiterhin kurzen Draht zu den Menschen geriet das Leben des Priesters mit dem Ruhestandsbeginn in ein ruhigeres Fahrwasser. Er hatte mehr Zeit zum Durchatmen. Und für sein Pferd Pablo. Bis zu dessen Tod war der Hannoveraner mehr als 20 Jahre lang ein treuer Begleiter des Pfarrers. Bei Ausritten mit Pablo schöpfte Anton Honisch im Einklang mit der Natur Kraft.
Diese Energie setzte der bodenständige Geistliche mit Herz und Überzeugungskraft für die Verkündigung des Evangeliums ein. „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich“: Dieses Jesus-Wort aus dem Johannesevangelium war sein Kompass. Und gerät jetzt, da er so plötzlich verstorben ist, zu seinem Vermächtnis. Denn es war Anton Honisch ein Herzensanliegen, die Menschen im Sinne dieser zentralen Erkenntnis mit Christus in Beziehung zu bringen – sodass »Jesus für uns alle der Weg, die Wahrheit und das Leben ist und bleibt«.
Diesen Wunsch brachte der Geistliche vor mehreren hundert Zuhörerinnen und Zuhörern ins Wort, als er sich am 13. Juli 2018, seinem 70. Geburtstag, in der Pfarrkirche St. Johannes Baptist in den Ruhestand verabschiedete. Pfarrdechant Dr. Hans-Bernd Krismanek hob während der Eucharistiefeier hervor, dass in der Heilszusage Gottes an uns Menschen die große „Stärke unseres Glaubens“ liege. Pfarrer Honisch habe diese Zuversicht in zahlreichen Gottesdiensten vermittelt und auch die kirchlichen Vereine und Gruppen in diesem Geist begleitet.
Am Herzen lag Anton Honisch immer der Nachwuchs. Kommunionkinder, Messdiener, Pfadfinder: Für Kinder und Jugendliche, aber auch für die ganze Dorfgemeinschaft, sei er ein Segen gewesen, brachten die Lüchtringer ihrem Pfarrer zum Abschied große Wertschätzung entgegen. Die Messdiener fanden damals ihrerseits würdigende Worte, als sie Anton Honisch im Juli 2018 öffentlichkeitswirksam über die Zeitungen zum runden Geburtstag gratulierten: „Er hat den Gruppengeist gefördert, wo er nur konnte, sei es in den Gruppenstunden oder bei Grillfesten und Ausflügen. Auch für gute Laune und eine nette Atmosphäre zur Freude aller Messdiener hat er immer gesorgt. Wir Messdiener sagen ihm ganz herzlichen Dank.“
Dieser Dank klingt jetzt im Andenken an Anton Honisch nach. In den Herzen der Menschen hat der Verstorbene einen Platz. Seine letzte Ruhestätte findet er dort, wo er bis zuletzt so segensreich wirkte: in Lüchtringen. Das Seelenamt ist am Mittwoch, 18. Dezember, um 14 Uhr in der Pfarrkirche St. Johannes Baptist. Die Beisetzung auf dem Friedhof des Dorfes schließt sich an. Das Totengebet ist am Dienstag, 17. Dezember, um 18.30 Uhr in der Kirche in Lüchtringen.
Foto: Pastoralverbund Corvey