Höxter. Das Präsidium der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe hat im Herbst des vergangenen Jahres Pläne zu einer Umstrukturierung der Fachbereiche an den drei Standorten Höxter, Lemgo und Detmold bekanntgegeben. Diese sind als Reaktion auf die seit Jahren bei einem Großteil der deutschen Hochschulen zurückgehenden Einschreibungszahlen an Studierenden zu verstehen (demografischer Wandel). Seitens der Mitarbeitenden am Standort Höxter wird die Notwendigkeit einer Strukturreform ebenfalls erkannt, jedoch wird die Neuordnung der Fachbereiche in der beabsichtigten Form mittelfristig eine Verlagerung der Studienangebote des Standortes Höxter nach Detmold und Lemgo zur Folge haben.
Im Gegensatz dazu sieht die Mehrzahl der Mitarbeitenden des Hochschul-Standortes Höxter große Potentiale in der Weiterentwicklung des Standortes für die gesamte TH OWL. Die bestehenden Qualitäten an der gerade sanierten Gebäudehülle des Campus Höxter liegen auf der Hand: laufend modernisierte technische Infrastruktur, Laboratorien, der Botanische Garten, ein zukunftsweisendes Lernlabor, die erst 2018 aufwändig modernisierte Bibliothek und ein Platzangebot, das bestehende starke Platzdefizite an den Standorten in Lemgo und Detmold ausgleichen könnte. Dem Mangel an Wohnraum für Studierende, der an allen Standorten ein Problem darstellt, könnte durch Schaffung von Wohnraum - auch direkt auf dem Campus in Höxter - begegnet werden. Coworking-spaces als Angebot für Kooperationen mit der Wirtschaft, Seminarräume für Weiterbildungsangebote, auch außerhalb der Hochschule, sind denkbare Entwicklungsstrategien. Durch digitale Werkzeuge besteht die Möglichkeit, standortübergreifende Lehrveranstaltungen durchzuführen und so die in der Strukturreform vorgesehenen Synergieeffekte zu nutzen, ohne einer Notwendigkeit von Investitionen in neu zu errichtende Gebäude an den Standorten Detmold und Lemgo.
Die Zufriedenheit der am Campus Studierenden ist hoch, sie schätzen die für umweltorientierte Studiengänge sehr vorteilhafte Umgebung, den für die Landschaftsarchitektur maßgeblichen Botanischen Garten, die persönliche Atmosphäre am Studienort und die hohe Lebensqualität des ländlichen Raumes. Belegt wird dies durch den großen Einzugsradius der eingeschriebenen Studierenden.
Viele der am Hochschulstandort Höxter etablierten Fachgebiete stehen in intensivem Austausch mit in der Region ansässigen Büros, Behörden und Institutionen. Diese gute Vernetzung ist gelebter Transfer, der nun gekappt zu werden droht.
Wir möchten dazu weiterhin beitragen, die großen Potentiale des Hochschulstandortes Höxter zu nutzen und somit die Bildung im ländlichen Raum zu stärken und weiterzuentwickeln.
Aus diesen Gründen benötigen wir die Unterstützung der Kommunalpolitik als auch die der Wirtschaft.
Beschäftigte der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe am Standort Höxter
Wolfgang Langner, Ute Aland, Volker Pick, Claudia Steinert, Rolf Becker, Saskia Dreier, Carsten Langohr, Patrizia Keller, Mathias Lohr, Cristina Mitrofan, Mathias Rodemeier, Alexandra Schäfer, Juliane Schwenzner, Armin Ulrich, Martina Weber, Rüdiger Wolff
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