Beverungen (TKu). Der in den Kreisen Höxter und Holzminden einzige länderübergreifende Rosenmontagsumzug in Beverungen und Lauenförde war auch in diesem Jahr absolut märchenhaft. Tausende Jecken feierten ausgelassen bei strahlendem Sonnenschein und bestaunten die fantasievollen, märchenhaften Kostüme der Teilnehmer. Unter dem Sessionsmotto des Carnevalvereins Weserbrücke (CVWB) "Grimms Bücher fest in Narrenhand, reist mit uns ins Märchenland" verwandelten sich die Straßen in eine bunte Parade aus Rotkäppchen, Schneewittchen, dem Froschkönig und vielen weiteren Figuren aus der Märchenwelt. Von Beginn an herrschte ausgelassene Stimmung: "Weserbrücke Helau!" erschallte es immer wieder, während der mehrere hundert Meter lange Zug durch die Städte zog. An der Spitze des Umzugs marschierten fantasievoll gekleidete Fußgruppen, die das Märchenmotto kreativ umsetzten. Besonders beeindruckend waren Aladins fliegende Teppiche, die sich mit tanzenden Rapunzels, Struwwelpetern und einem lebendigen Kartenspiel vermischten. Erstmalig startete der Umzug nicht in der Meintestraße in Lauenförde sondern auf der Hauptstraße in Richtung Würgassen – aus Sicherheitsgründen und weil der Verkehr über die Meintestraße in Richtung Boffzen abgeleitet werden konnte.
Bereits zu Beginn in Lauenförde standen die Zuschauer dicht gedrängt entlang der Strecke. Es dauerte fast 50 Minuten, bis alle Gruppen die ersten 300 Meter absolviert hatten, da immer wieder spontane Schunkelrunden eingelegt wurden. Ein besonderes Highlight bot Kinderprinz Lennard Sobireg, der auf seiner Trompete das "Weserlied" spielte und damit die Stimmung am Bürgerzentrum weiter anheizte. Auf der knapp drei Kilometer langen Strecke wurde die Begeisterung immer größer, insbesondere in der Beverunger Burgstraße und am Kellerplatz, wo der Zug gleich zweimal vorbeikam. Das Prinzenpaar des CVWB, Prinz Maik der Elektrisierende (Löneke) aus Bad Karlshafen und Prinzessin Yvonne die Organisierende (Spieker) aus Beverungen, präsentierte sich auf dem großen Prinzenwagen und wurde frenetisch bejubelt. Ebenso gefeiert wurde das Kinderprinzenpaar Lennard der musikalisch Fabelhafte (Sobireg) aus Meinbrexen und Marie-Sophie die tanzend Märchenhafte (Garbe) aus Lauenförde. Ein großer personeller Aufwand sorgte für die Sicherheit des Umzugs. Polizei, Ordnungsämter, Bauhöfe und freiwillige Feuerwehren waren im Einsatz. Zuwegungen wurden mit Bau- und Feuerwehrfahrzeugen oder mobilen Sperren gesichert. Es blieb allerdings eine sehr friedliche Feier und gab für die Polizei wenig zu tun, während des Umzuges.
Nicht nur der Umzug selbst, sondern auch der Sturm auf das Rathaus sorgte für Unterhaltung. Die Blau-Weiße Garde benötigte weniger Aufwand als erwartet, um Beverungens Bürgermeister Hubertus Grimm den Rathausschlüssel zu entlocken. Nach einem amüsanten Wortgefecht mit CVWB-Narrenoratorin Mia Zarnitz endete der Angriff nicht mit einem Rammbock, sondern mit einer Tanzeinlage auf dem Kellerplatz, woraufhin auch die Rathausverteidiger das Tanzbein schwangen und es zur harmonischen Schlüsselübergabe kam. Mit über 1200 Aktiven, 50 Gruppen, sechs Wagen und fünf Prinzenpaaren, darunter befreundete Tollitäten aus Ossendorf, Willebadessen und Bad Karlshafen, war der Rosenmontagszug 2025 ein märchenhafter Erfolg bei märchenhaftem Wetter. CVWB-Präsident Daniel Zarnitz zeigte sich überglücklich: "In den letzten zehn Jahren hatten wir Sturm, Regen, Schnee und Hagel. Doch so strahlenden Sonnenschein wie heute habe ich noch nie erlebt!“ Und so sorgte die Mischung aus kreativen Fußgruppen, den fantasievollen Kostümen und der ausgelassenen Stimmung für einen der schönsten Rosenmontagsumzüge der vergangenen Jahre. „Der Beverunger Karneval war ein wahres Frühlingsmärchen, das noch lange in Erinnerung bleiben wird“, heißt es auch von den Huxaria-Hexen aus Höxter, die bereits zum dritten Mal im Umzug mit dabei waren.
Fotos/Video: Thomas Kube