Höxter (red). Mit starken Emotionen und stehenden Ovationen ist das erste Wochenende des Via Nova Kunstfestes 2025 zu Ende gegangen. Unter dem Leitgedanken Freundschaft und Menschlichkeit erlebten die Besucher drei intensive Tage voller Musik, Literatur und Geschichte.
Besonders eindrucksvoll war die Sonntagsmatinee: Thomas Quasthoff, einst gefeierter Bariton, nun Rezitator, und das Amatis Piano Trio verbanden Tagebücher und Feldpostbriefe des Ersten Weltkriegs mit Werken von Kreisler, Schubert und Schostakowitsch. Der Programmtitel „Menschlichkeit im Krieg“ erhielt in den bewegenden Texten und Klängen eine beklemmende Aktualität.
Bereits am Freitag eröffnete NRW-Kulturministerin Ina Brandes das Festival und versprach Unterstützung auch für die kommenden Jahre. Es folgten Lesungen von Ulrich Noethen aus Ciceros Moralphilosophie und Texten von Georges-Arthur Goldschmidt, begleitet von eindringlicher Musik des Orchesters O’Modernt.
Der Samstag stand im Zeichen des Bundesjugendchores, der die Corveyer Abteikirche mit klaren Stimmen erfüllte. Danach diskutierten Volker Braun und Historiker Gerd Schwerhoff über Bauernkriege und verpasste Aufstände. Am Abend begeisterte Martina Gedeck mit einer lebendigen Lesung aus Charles de Costers „Thyl Ulenspiegel“, musikalisch umrahmt von der Capella de la Torre.
Das Festival wird am Freitag, 5. September, fortgesetzt. Wegen einer Terminüberschneidung liest dann nicht Nina Hoss, sondern die Burgtheater-Schauspielerin Birgit Minichmayr aus Vladimir Nabokovs Die Gabe. Begleitet wird sie von Cellistin Anja Lechner.