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Montag, 25. November 2024 Mediadaten
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Angehende Landschaftsarchitekten der Hochschule OWL haben ein Umweltbildungskonzept für den Höxteraner Bielenberg erarbeitet. Zwei Rundwege könnten die Besucherinnen und Besucher in Flora und Fauna sowie historische Besonderheiten des Berges einführen, so der Vorschlag der Studierenden. 

Der Bielenberg im Nordosten Höxters lädt als Naturschutzgebiet Spaziergänger und Wanderer ein. Diese bekommen hier einiges zu sehen: seltenen Kalkmagerrasen, Salbei-Glatthaferwiesen, unterschiedliche Orchideenarten, Kreuz-Enzian, Zauneidechsen, Wildbienen, Tagfalter und die einzige Wacholderheide des Höxteraner Stadtgebietes. Um den Besucherinnen und Besuchern diese und weitere Attraktionen des Gebietes nahebringen zu können, haben Studierende der Landschaftsarchitektur der Hochschule Ostwestfalen-Lippe nun ein Konzept entwickelt. An dem Projekt „Naturerlebnis Bielenberg – Potentiale und Beispiele für ein Umweltbildungskonzept“ waren auch die Volkshochschule Höxter-Marienmünster und das König-Wilhelm-Gymnasium beteiligt.

Erschließung für Tourismus und Bildung

„Durch das Umweltbildungskonzept für den Bielenberg soll das einzigartige Gebiet in den Fokus gerückt und sowohl touristisch als auch umweltpädagogisch besser erschlossen werden“, sagt Sofia Epping, die gemeinsam mit ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen aus dem Studiengang Landschaftsarchitektur das Projekt bearbeitet hat. „Der Bielenberg zeichnet sich durch seine besondere Flora und Fauna sowie die prägende historische Landnutzung aus“, hebt die Studentin hervor und erläutert: „Der Südhang wurde bereits seit dem Mittelalter ackerbaulich genutzt – dadurch ist die heute noch erkennbare Terrassierung entstanden.“ Die Studierenden haben das Gelände vermessen, bewertet und kartiert. Die dabei gesammelten Informationen waren Grundlage für die Konzeptentwicklung, die von Professor Winfried Türk vom Fachgebiet Vegetationskunde betreut wurde. 

Das entstandene Umweltbildungskonzept schlägt zwei Rundwege vor, die sowohl an den Flächen mit Kalkmagerrasen vorbei als auch durch den Wald führen. Der kürzere Rundweg führt über 2,4 Kilometer, der längere über 3,4 Kilometer. Die Spaziergänger und Wanderer sind dabei immer wieder eingeladen, Station zu machen und sich an Schautafeln in Kombination mit einer App zu informieren: über besondere Tier- und Pflanzenarten und die vielfältigen weiteren Eigenarten des Bielenbergs. Die Stationen entlang des kürzeren Weges sind dabei kindgerecht gestaltet. Sie vermitteln die Informationen spielerisch und interaktiv, beispielsweise über bebilderte Klapptafeln. 

Raum zum Entdecken und Entfalten

Außerdem haben die Studierenden das bereits bestehende „Grüne Klassenzimmer“ am Bielenberg in ihr Konzept integriert. Dieses besteht aus einer Hütte und Sitzmöglichkeiten, die die angrenzenden Schulen für Projektarbeiten nutzen. „Neben spielerischen Lernmöglichkeiten und viel Raum zum eigenen Entdecken und Entfalten können hier die historischen Nutzungsformen vermittelt werden. Dazu können beispielsweise Ackerterrassen mit Wein- und Getreideanbau kleinflächig nachgestellt werden. So kann das Grüne Klassenzimmer ebenso wie die geplanten Themenwege zukünftig noch intensiver als außerschulischer Lernort für die benachbarten Schulen und die Hochschule dienen und gleichermaßen interessierten Besucherinnen und Besuchern die Besonderheit des Bielenbergs vermitteln“, erläutert Sofia Epping. 

„Für uns als Studierende bot vor allem die freie Projektstruktur zahlreiche Möglichkeiten der kreativen Gestaltung und der Weiterentwicklung unserer Fähigkeiten. Dabei stand vor allem die gruppeninterne Koordination im Vordergrund, die ausgesprochen gut verlief, ebenso wie die planerische Organisation des Projekts“, erinnert sich Epping und fasst zusammen: „Die abwechslungsreiche Projektarbeit vertiefte dabei sowohl theoretische als auch praktische Methoden und bot die Möglichkeit das erlernte Wissen anzuwenden und kreativ umzusetzen.“

Eine weitere neue Erfahrung war für die Studierenden die Zusammenarbeit mit den externen Projektpartnern, der Volkshochschule Höxter-Marienmünster und das König-Wilhelm-Gymnasium. Die Schülerinnen und Schüler haben Arbeiten für „Jugend forscht“ erstellt. Die Volkshochschule führt in Kooperation mit dem Jobcenter Kreis Höxter und der Landschaftsstation im Kreis Höxter e.V. im Rahmen einer Eingliederungsmaßnahme Pflege- und Entwicklungsarbeiten am Bielenberg durch. „Wir würden uns freuen, wenn einige unserer Ideen für ein Umweltbildungskonzept am Bielenberg umgesetzt werden könnten – beispielsweise im Rahmen der Landesgartenschau in Höxter“, sagt Epping stellvertretend für die gesamte studentische Projektgruppe. 

Der Studiengang Landschaftsarchitektur 

Studierende der Landschaftsarchitektur gestalten Frei- und Grünflächen – beispielsweise für Spielplätze, Parks, Sportanlagen, Betriebsgärten oder auch Freiflächen in der Stadt. Das Studium beginnt mit den naturwissenschaftlichen Grundlagen. Im weiteren Verlauf können die Studierenden zwischen zwei Schwerpunkten wählen: Landschaftsplanung und Freiraumplanung. Landschaftsarchitektinnen und -architekten arbeiten unter anderem in der Objekt- und Freiraumplanung, in der Gartendenkmalpflege, in der Landesplanung und regionalen Entwicklungsplanung, in Naturschutz, Tourismus- und Freizeitplanung oder als Gutachter. Der zulassungsfreie Studiengang schließt nach acht Semestern mit dem Bachelor of Science ab. Das Studienangebot ist auf dem Hochschulcampus in Höxter angesiedelt, auf dem den angehenden Landschaftsarchitekten unter anderem ein 40.000 Quadratmeter großer Botanischer Garten zur Verfügung steht.

Foto: Hochschule OWL - Dederke

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