Kreis Höxter (r). „Wieso, weshalb, warum – wer nicht fragt, bleibt dumm!“ Das Titellied der weltbekannten Kindersendung „Sesamstraße“ wurde zwar nicht abgespielt, aber das Motto sehr erfolgreich umgesetzt. Der nun schon zum dritten Mal vom Verein Natur und Technik durchgeführte Tag der Ingenieure machte den Teilnehmenden nicht nur viel Spaß, sondern brachte vor allem auch wichtige Erkenntnisse aus erster Hand über eine mögliche berufliche Zukunft.
„Es soll vor allem gezeigt werden, dass es auch im Kreis Höxter attraktive Arbeitsplätze im Ingenieurbereich gibt“, sagte Kreisdirektor Klaus Schumacher bei der Begrüßung der knapp 40 Teilnehmenden aus der gymnasialen Oberstufe vom Gymnasium St. Xaver Bad Driburg, dem König-Wilhelm Gymnasium Höxter und dem Petrus-Legge Gymnasium Brakel. „Die Schülerinnen und Schüler, die vorhaben oder sich vorstellen können, ein Ingenieurstudium zu beginnen, haben die Möglichkeit, sich in zwei Unternehmen unterschiedliche Arbeitsbereiche von Ingenieuren anzuschauen“, ergänzt Nicolas Fiekens, Vorsitzender des Beirats MINT-Berufs- und Studienorientierung der Vereins, der den Tag der Ingenieure ins Leben gerufen hat.
Für die Bereitschaft, dieses Unterfangen zu unterstützen, sprach Schumacher den beteiligten Unternehmen Arntz Optibelt Gruppe, DMA Maschinen- und Anlagenbau, Gebrüder Becker und Gronemeyer Maschinenfabrik sowie vom Kreis Höxter den vier Abteilungen Geobasisdaten, Geoinformationssysteme und Immobilienwerte, Straßen sowie Umweltschutz und Abfallwirtschaft seinen Dank aus. „Ingenieure werden in Zeiten der Digitalisierung immer wichtiger und können dazu beitragen, dass sich die Gesellschaft ein Stück nach vorn entwickelt“, so Schumacher.+++ Die gemeinsame Mittagspause in der Aula des Kreishauses in Höxter nutzten die Teilnehmer zum angeregten Austausch mit Studierenden der Ingenieurwissenschaften, die aus dem Kreis Höxter kommen und Vollzeit oder dual bei einem der beteiligten Unternehmen studieren.
Professor Dr. Johannes Üpping ist Mitglied des Forschungsinstituts Future Energy – Institut für Energieforschung an der TH OWL und stellte unter dem Motto „Wieso, weshalb, warum“ anhand seines Lebensweges dar, was man alles lernen – nicht nur fachlich, sondern auch über sich selbst – und vor allem schaffen kann. „Wichtig ist, dass man das macht, was einem liegt und woran man Spaß hat“, sagte Üpping, schließlich sei ein MINT-Studium sehr anspruchsvoll und zeitaufwendig. „Lernen und die Bereitschaft, lernen zu wollen, ist die Basis – damit kommt man für sich selbst weiter und bringt auch die Gesellschaft voran.“ Sowohl im Studium als auch bei der Promotion komme man mit vielen neuen Themen in Kontakt und könne sehr selbstständig arbeiten. Anhand von konkreten Beispielen unterstrich Üpping die Bedeutung der technischen Studiengänge. Gerade entwickelt er mit seinem Team an der Hochschule ein Programm mit dem man den Stromverbrauch des eigenen Haushalts so steuern kann, das möglichst wenig CO2-intensiver Strom (vor allem Strom aus Kohlekraftwerken) verbraucht wird. „Man wird nicht ‚nur‘ Ingenieur, sondern eigentlich auch Weltverbesserer“, so Üpping.
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