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Montag, 23. Dezember 2024 Mediadaten
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Die Ensemblemitglieder des Homburg-Theaters reißen die Berliner Mauer ein.

Albaxen (TKu). Vor genau 30 Jahren stürzte eine Revolution der Massen eine brutale Diktatur beim Fall der Berliner Mauer am 09. November 1989. Die Demokratie hatte gesiegt! Dieses historische Ereignis war die Grundlage für die erste Mottoparty in der Albaxer Tonenburg, die an den Mauerfall in Berlin vor 30 Jahren erinnerte. Schon wer den Vorplatz der Festhalle der Tonenburg betrat, der fühlte sich glatt wieder in die Zeit vor der Wende zurückversetzt: Vor einer DDR-Fahne im Eingangsbereich befand sich ein alter Trabant. Eine Grenzstation mit original gekleideten Grenzsoldatinnen und -soldaten, die den Eingang rund um den Schlagbaum bewachten, war dem Eingangsbereich mit Pass- bzw. Eintrittskartenkontrolle vorgeschaltet. Scheinwerfer leuchteten den Hof Stück für Stück nach Personen ab. So wurde die Tonenburg für einen Abend lang zur „Zonenburg“. Um das historische Ambiente haben sich die Ensemblemitglieder des Stadtoldendorfer Homburgtheaters unter der Leitung von Susanne Ullrich gekümmert.

„Was für eine verdammt witzige Idee“ meinte eine Besucherin aus Holzminden. „Lass mich endlich rein, hier draußen ist es kalt“, sagte hingegen ein Höxteraner zum Grenzpolizisten, der von dem Zöllner am Schlagbaum aufgehalten wurde. Ja, so in etwa war das nunmal, bevor die Deutsch-Deutsche Grenze geöffnet wurde - Warten war an der Tagesordnung! Wer es dann endlich geschafft hatte, die Festhalle im Osten der Stadt Berlin zu betreten, den erwartete ein Begrüßungsgetränk, eine DDR- oder FDJ-Fahne sowie die besten 80er Jahre Musikhits des „Klassenfeindes“ der BRD. Aber auch die guten alten Hits aus der DDR wurden von der DJ-Legende Klaus Herrfurth aufgelegt. Herrfurth ist der Kult-DJ aus dem damaligen King George Pub. Die Veranstaltung war gut besucht, meint Veranstalter Marcus Laabs (50), Betreiber einer Kunststoff-Recyclingfirma in Holzminden. Laabs zu WIN: „Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich am Abend des 09. Novembers im Jahr 1989 vor dem Fernseher saß und nicht glauben konnte, was dort in Berlin passiert". Diese „Mauer-Abrissparty“ war im Grunde eine 80er-Jahre-Party, die das historische Datum der Maueröffnung spielerisch in den Mittelpunkt gerückt hat, erklärte Laabs. Theater-Leiterin Susanne Ullrich vom Homburg-Theater Stadtoldendorf erinnert sich ebenfalls: „Ich war damals nach der Grenzöffnung sofort in die DDR gefahren, um meine Verwandten im Osten zu besuchen“.

Derweil hätten sich ihre Verwandten im Westen Deutschlands Sorgen gemacht, dass die Grenzen wieder geschlossen würden und Susanne Ullrich hätte in der DDR verbleiben müssen. Die Mauer-Abriss-Party nahm im Laufe des Abends weiter an Fahrt auf. So gegen 22 Uhr betraten gleich mehrere Redner das politische Podium, darunter auch ein Double von Walter Ulbricht, der sagte, dass niemand die Absicht hätte, eine Mauer zu bauen. Nach seiner Rede wurde das Double von einem NVA-Grenzschützer zum Party machen abgeführt. Bevor die Mauer allerdings dran glauben musste, verkündete der Doppelgänger von Außenminister Hans-Dietrich Genscher noch vom Balkon der Prager Botschaft die Worte: „Ich bin heute Abend hier her gekommen, um Ihnen zu verkünden, dass Ihre Ausreise....“. Auch in der „Zonenburg“ kam das Genscher-Double nicht dazu, seinen Satz auszusprechen, weil der Jubel der Menschenmenge die Mikrofondurchsage überschallte. Danach kam es, wie es kommen musste: nach lautstarken Rufen „Wir sind das Volk!“ und „Die Mauer muss weg!“, hämmerten, rissen und traten die Ensemblemitglieder des Stadtoldendorfer Homburgtheaters das „Mauer-Double“ aus Pappmaché ein und trugen es fort. Last but not least sang „David Hasselhoff“ (Double) seinen Hit „Looking for freedom“ in seiner funkelnden Lederjacke.

Sänger Thomas Kehr vom Stadtoldendorfer Homburgtheater hatte sich dazu eine LED-Lichterkette umgehangen. Die Theater-Mitglieder und der Veranstalter Marcus Laabs haben es geschafft, eine „echte Wendestimmung“ zu kreieren und dutzenden Besuchern eine schöne Party zu bescheren. Wie zuvor bei den King-George-Revival-Partys, die Marcus Laabs veranstaltet hat, soll auch der Erlös der Mauerfallparty einem guten Zweck zugeführt werden, wie der 50-Jährige gegenüber WIN berichtet. „Zuletzt hatten wir die Tafel in Holzminden unterstützt. Wer es diesmal sein wird, ist noch nicht entschieden", sagte Laabs. In den zurückliegenden Jahren hat Laabs schon zweimal in der Tonenburg die King-George-Revival-Partys organisiert.

Fotos: Thomas Kube

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