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Montag, 23. Dezember 2024 Mediadaten
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Höxter (red). Ein Beinbruch ist für Kinder in Deutschland auch nicht schön, aber heilt mit der richtigen medizinischen Behandlung in aller Regel komplikationslos ab. Anders bei Kindern in Krisengebieten: Ihnen drohen Infektionen und lebenslange Fehlstellungen. So auch bei der elfjährigen Isabella aus Angola, der ein Unfall im Alter von zwei Jahren immer noch zu schaffen macht.

2011 wurde Isabella schon einmal im St. Ansgar Krankenhaus Höxter operiert, um die schon entstandene Fehlstellung der Knochen so weit wie möglich zu korrigieren. Jetzt gab es wieder Komplikationen: eine eitrige Entzündung, die die Knochen komplett zu zerstören droht. Deshalb wird sie aktuell in Höxter ein zweites Mal behandelt. "Wir müssen jetzt erst die Infektion in den Griff bekommen, danach werden wir noch einmal operieren", erklärt ihr behandelnder Arzt und Chefarzt für Unfallchirurgie Frank Blömker. 

Etwa vier Wochen lang wird Isabella für ihre Therapie auf der Kinderstation im St. Ansgar Krankenhaus bleiben, liebevoll umsorgt von den Pflegerinnen und unterstützt von vielen Puppen und Kuscheltieren, die das Heimweh und die Sehnsucht nach ihrer Familie etwas lindern sollen. Zuhause lebt Isabella mit ihren Eltern und neun Geschwistern zusammen.

"Angola ist eigentlich ein reiches Land, aber mit extremer Ungleichheit und gebeutelt von dreißig Jahren Bürgerkrieg. Es gibt keine gute dezentrale Gesundheitsversorgung und die medizinischen Leistungen sind stark abhängig vom Geldbeutel", erklärt Frank Blömker, der durch seine Auslandstätigkeit in Brasilien mit Isabella in ihrer Muttersprache Portugiesisch sprechen kann.

Im vergangenen Jahr hat er schon zwei Jungen aus Angola unfallchirurgisch versorgt. "Es ist immer nur medizinische Einzelfallhilfe, die wir leisten können. Aber was wir hier machen, ist richtig und wichtig. Das sehen wir, wenn wir anschließend Fotos von den Kindern aus ihrem Heimatland bekommen und feststellen, wie viel besser es ihnen geht", sagt Blömker.

Vermittelt werden die Kinder über das Friedensdorf International in Oberhausen. Die Organisation wurde 1967 als Bürgerinitiative gegründet, um den unschuldigsten Opfern aus Kriegs- und Krisengebieten zu helfen, und zwar durch schnelle und unbürokratische Hilfe. 

Seit vielen Jahren kommen Kinder von dort auch ans Klinikum Weser-Egge, um die medizinische Hilfe zu bekommen, die ihnen in ihren Heimatländern niemand gewähren kann. Außerdem spenden Mitarbeiter die Cent-Beträge ihrer Gehälter für das Friedensdorf. Dabei kommen jährlich zwischen 4000 und 5000 Euro zusammen. 

Isabella wird zur Genesung nach ihrem Aufenthalt in Höxter insgesamt ein Jahr lang im Friedensdorf bleiben. Frank Blömker und sein Team begleiten sie in dieser Zeit durch regelmäßige Nachkontrollen.

Foto: KHWE

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