Höxter (red). Studierende der TH OWL aus den Studiengängen Landschaftsarchitektur und Medienproduktion und Schülerinnen und Schüler zahlreicher Schulen aus dem Kreis Höxter wollen im März 2020 einen Klimawald mit rund 4.000 Bäumen pflanzen.
Alice Neubacher stapft in Gummistiefeln über die knapp zwei Hektar große Lichtung. Vor wenigen Wochen standen hier noch Fichten dicht an dicht. Nun klafft hier eine große gerodete Fläche. Erst die Trockenheit, dann der Borkenkäfer, das haben die Nadelbäume nicht überlebt. Einer nach dem anderen musste gefällt werden. Alice Neubacher studiert Landschaftsarchitektur an der TH OWL in Höxter. „Ich bin schon als Kind gerne durch den Wald gestreift und habe mit meiner Schwester und den Kindern aus der Nachbarschaft Pflanzen und Tiere entdeckt. Wald ist etwas, dass wir alle brauchen, als CO2-Speicher, aber auch als Lebensraum. Es schmerzt mich, die Löcher zu sehen, die der Klimawandel in unsere Wälder reißt.“
Zukunft wird aus Mut gemacht – und manchmal mit dem Spaten. Zusammen mit ihren Kommilitonen aus den Studiengängen Landschaftsarchitektur und Medienproduktion will Alice Neubacher die knapp eineinhalb Hektar große Fläche mit Bäumen bepflanzen, die mit dem veränderten Klima besser zurechtkommen als die Fichten. Dazu gehören zum Beispiel Weißtanne, Atlaszeder, Traubeneiche, Esskastanie oder Winterlinde.
Mit dem Klimawald soll in Höxter ein widerstandsfähiger Wald entstehen, der durch die CO?-Speicherung einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leistet und gleichzeitig steigende Temperaturen aushält.
Am 27. März 2020 wollen die Studierenden in einer Auftakt-Aktion rund 4000 Setzlinge in die Erde bringen. Dabei können sie jede Unterstützung gebrauchen. Deshalb haben sie bereits mehrere Schulen im Kreis Höxter angeschrieben.
Fachlich unterstützt wird das Projekt von Professor Stefan Bochnig, Inhaber des Fachgebietes „Freiraumplanung, Freiraumentwicklung und Entwerfen“ am Sustainable-Campus Höxter, Professor Josef Löffl, Leiter des Instituts für Wissenschaftsdialog an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe und Professorin Kathrin Lemme, Vizepräsidentin der TH OWL.
Die Fläche wird den Studierenden von der Stadt Höxter kostenlos zur Verfügung gestellt. „Der Wald ist für uns ein wichtiger Rohstofflieferant und Erholungsort, wir müssen ihn an das veränderte Klima anpassen, deshalb unterstützen wir dieses Projekt“, sagt Alexander Fischer, Bürgermeister der Kreisstadt Höxter. Der Forstwirtschaftsmeister der Stadt Höxter, Martin Schürmann, freut sich darüber, dass auf diese Weise eine weitere Fläche mit klimaresistenten Bäumen aufgeforstet werden kann. „Deshalb ist es selbstverständlich, dass ein Teil der Setzlinge und der Verbissschutz von der Stadt Höxter beigesteuert werden“, sagt die zuständige Baudezernentin Claudia Koch.
Die ersten Bäume finanzieren die Studierenden zu einem Teil aus dem Preisgeld des Energy Award, den Mitglieder des Teams für ein Dokumentations-Projekt zum Klimawandel bekommen haben. Der Preis wird jedes Jahr vom kommunalen Energiedienstleister Westfalen Weser Energie verliehen. Damit es am Ende wirklich 4.000 Bäume werden, brauchen die Studierenden noch viel Unterstützung.
In den kommenden Jahren sollen weitere Bäume gepflanzt werden. Das Geld dafür wollen die Studierenden durch Sponsoren und in einer Crowdfunding-Aktion organisieren. Dafür haben sie einen kurzen Film gedreht, der die Ziele des Projektes erläutert.
Den Film und alle weiteren Informationen zu dem Projekt gibt es auf der Plattform:
https://www.startnext.com/de/klimawald-hoexter
Wer den Klimawald unterstützen will, kann sich unter