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Mittwoch, 27. November 2024 Mediadaten
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Bödexen/Albaxen (TKu). Versteckt im Wald, irgendwo zwischen Bödexen und Albaxen liegt unser letzter „Lost Place“ für dieses Jahr, von dem die Freiwillige Feuerwehr mit ihren drei Weihnachtsengeln bereits ihre Weihnachtsgrüße in die Welt gesendet haben! Der Ort, der seit etwa 45 Jahren nicht mehr genutzt wird, und in dem zwei Menschen in der Vergangenheit bereits ihr Leben verloren haben, befindet sich nahe der Landstraße L946 zwischen Bödexen und Albaxen im Corveyer Wald. Dabei handelt es sich um einen ehemaligen Steinbruch. Nur wenige ältere Menschen wissen um die Existenz des ausgedienten Steinbruchs mit seinen teilweise noch erhaltenen Backsteingebäuden und den darin befindlichen Maschinen und Geräteteilen. Nach dem zweiten Weltkrieg soll der Steinbruch laut Johannes Düker aus Albaxen durch die Straßenbaufirma Walter Knop (seit 1882) aus Höxter aufgebaut worden sein, nachdem der Steinbruch „Dielsche Mühle“ weiter oben kurz vor Bödexen aufgegeben wurde. Hauptsächlich für Pflasterarbeiten sprengte und bohrte die Firma Knop Gestein aus dem Fels. Etwa 20 bis 30 Mitarbeiter sollen damals zu besten Zeiten in dem Steinbruch beschäftigt gewesen sein, sagt Unternehmer Martin Altmiks aus Bödexen, der selbst einen Steinbruch in der näheren Umgebung für die Schotterherstellung unterhält. 

Sein Vater, der seit 1958 einen eigenen Steinbruch besitzt, habe in den 70er Jahren nach der Aufgabe des Steinbruches zwischen Bödexen und Albaxen durch die Firma Knop darüber nachgedacht, diesen Steinbruch ebenfalls zu erwerben und zu nutzen. Daraus wurde jedoch nichts. Wie wurde früher gearbeitet und was ist heute noch erhalten? Um dem Felsen die Steine zu entlocken, mussten in regelmäßigen Abständen Bohrungen oder auch Sprengungen durchgeführt werden. Sprengstoff sei damals auch in dem Steinbruch gelagert worden, erklärt Martin Altmiks. Mit dem sogenannten Backenbrecher (auch Backenquetsche genannt) wurden anschließend die aus dem Fels gesprengten Steine auf die Maße 0-10 Zentimeter zerkleinert. Teile dieser Anlage und des Antriebes sind an einem alten baufälligen Backsteingebäude noch immer vorhanden. Die Unterkunft für den „Sprengberechtigten“ und die Arbeiter befand sich am Eingangstor zum Steinbruch und ist noch immer erhalten. Existent ist auch noch ein hohes Backsteingebäude, welches als Silo mit eingebauter Siebanlage fungiert hat. Die Siloanlage zur Befüllung der Lastkraftwagen befindet sich direkt an dem Weg, der zum Steinbruch hinauf führt. Laut Altmiks hätten sich in dem Steinbruch auch immer mal wieder Unfälle dort ereignet, von denen in den 50er Jahren zwei tödlich gewesen seien. Ein Arbeiter aus Fürstenau kam dabei ums Leben, als er versucht hatte, einen Steinbrocken mit einem Brecheisen zu lösen. Ein weiterer Arbeiter aus Albaxen verunglückte bei einem Ladevorgang mit Hilfe einer Arbeitsmaschine tödlich.

Die Arbeiter hatten damals unter anderem die Aufgabe, die Loren (mit etwa 1 Kubikmeter Fassungsvermögen), auch Robusterkästen genannt, mit Steinen zu befüllen. Für jede befüllte Lore gab es 10 Pfennig Lohn, weiß Martin Altmiks zu berichten. Die Loren wurden dann mit der Hand über die vorhandenen Feldbahnschienen bis zum Backenbrecher bewegt. Die gewonnenen Steine sind in den 50er bis 70er Jahren für den Straßenbau verwendet worden. Als sogenannte Packlagen wurden die Steine in die Straßen gesetzt und danach abgeschlagen, erklärt Altmiks. „Geschlossen wurde der Steinbruch etwa Anfang bis Mitte der 70er Jahre, bis dahin habe hier aber immer viel Betrieb geherrscht. Weil es damals noch keine Verordnung über den Rückbau solcher Anlagen gegeben habe, stehen diese Gebäude noch immer“, berichtet Martin Altmiks. Das Betreten des Geländes sei heute sehr gefährlich wegen der baufälligen Gebäude und der unterirdischen Förderanlagen, warnt der Unternehmer. 

Fotos: Thomas Kube

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