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Mittwoch, 27. November 2024 Mediadaten
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Höxter (red). In Höxter sollen zwei Forschungseinrichtungen des Braunschweiger Thünen-Instituts entstehen. Geplant sind dem Vernehmen nach die Institute für “Wirtschaft in ländlichen Räumen“ und „Lebensqualität im ländlichen Raum“. Beide neuen Einrichtungen haben eine große thematische Nähe zur Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe.

Wie können wir Ackerflächen und Wald nachhaltig bewirtschaften? Wie muss die Infrastruktur aussehen, damit junge Menschen auf dem Land bleiben und ältere Menschen gut medizinisch, aber auch kulturell versorgt sind? Wie wird die Wertschöpfung im ländlichen Raum erhalten und wie wird die Lebensqualität gesteigert? Um diese und viele andere Fragen soll es in den neuen Forschungseinrichtungen des Thünen-Instituts in Höxter gehen. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) will seine Forschung über ländliche Räume intensivieren und dazu einen neuen Forschungsstandort in Höxter aufbauen. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat dafür die notwendigen Entscheidungen in die Wege geleitet und Höxter als Standort ausgewählt.

Die Forschungsansätze des Thünen-Instituts passen optimal zur bestehenden Lehre und zur Forschung der TH OWL. Die Entscheidung der Ministerin ist vor diesem Hintergrund folgerichtig.

In den Studiengängen der Höxteraner Fachbereiche „Umweltingenieurwesen und Angewandte Informatik“ und „Landschaftsarchitektur und Umweltplanung“ arbeiten Studierende und Wissenschaftler schon heute intensiv an Fragestellungen der ländlichen Räume. Dies gilt für die neuen Studiengänge Freiraummanagement und Precision Farming genauso wie für die Studiengänge Landschaftsarchitektur und Umweltplanung. Damit adressiert die TH-OWL an ihrem Sustainable Campus Höxter sehr ähnliche Themen wie die neuen Thünen-Institute. 

In Höxter wird bereits seit langem an Fragen der Dorf- und Stadtentwicklung und der Grünen Infrastruktur im ländlichen Raum gearbeitet. Mit dem Forschungsschwerpunkt Kulturlandschaft hat die Hochschule seit mehr als zwei Jahrzehnten eine bewährte Forschungsinfrastruktur geschaffen. Mit dem neuen Studiengang Freiraummanagement sind die naturschutzbezogenen und gestalterischen Perspektiven der Landschaftsarchitektur um weitere, wirtschaftliche Fragestellungen ergänzt worden. Daraus ergibt sich ein breites Spektrum für Kooperationen. 

Der Studiengang Precision Farming legt zusammen mit seiner SmartFarmOWL den Fokus auf moderne und digital unterstütze Landwirtschaft. Precision Farming befähigt Landwirte nicht nur zur Nutzung moderner Landmaschinen, sondern auch die sozialen Auswirkungen dieser neuen Form der Landwirtschaft sind schon heute wichtige Fragestellungen am Hochschulstandort Höxter. Weitere Anknüpfungspunkte ergeben sich bei der Regionale 2022: dem TH-Projektantrag „Mobile SmartFarmOWL“, der wissenschaftlichen Begleitung zum Projekt SmartCountrySide und der Regionalstudie des Zukunftszentrums Holzminden-Höxter. Im Kompetenznetzwerk Digitalisierung des BMEL arbeiten Wissenschaftler der TH OWL bereits erfolgreich mit dem Thünen-Institut zusammen. 

Im Kreis Höxter hat Landwirtschaft eine besondere Stellung. Dörfer und Landschaft sind wesentlich durch sie geprägt. Rund 13% der Erwerbstätigen im Kreis sind in der Landwirtschaft beschäftigt. „Deshalb bietet der Kreis Höxter ideale Voraussetzungen zur Erforschung ländlicher Räume,“ stellt Professor Klaus Maas, Leiter des Zukunftszentrums Holzminden-Höxter (ZZHH) fest. „Gemeinsam mit dem Thünen-Institut können wir in OWL um Höxter herum eine Modellregion schaffen, die weit über die Landesgrenzen hinaus sichtbar ist.“ Den Grundstein dafür legt das vom ZZHH initiierte FutureLab, OWL. 

„Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem Thünen-Institut und sehen eine synergistische Verzahnung von Forschung, Lehre und Transfer zum Wohle der Region und auch weit darüber hinaus“, sagt Professor Jürgen Krahl, Präsident der TH OWL.

Thünen-Institut: Das Thünen-Institut (TI) ist eine von 40 Forschungseinrichtungen des Bundes, zu denen beispielsweise auch das Robert-Koch-Institut in Berlin gehört. Es hat seinen Namen vom Agrarforscher Johann Heinrich von Thünen. Am Thünen-Institut wird in verschiedenen Forschungsschwerpunkten die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen durch Agrarwirtschaft, Forst- und Holzwirtschaft sowie Fischerei untersucht.

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