Höxter (TKu).Baukräne bestimmen derzeit Höxters „Skyline“ an der Weserbergland-Klinik. „Die Arbeiten an der WBK schreiten nun wieder zügig voran - wir sind auf Kurs“, berichtet der Geschäftsführer der Asklepios-Weserberglandklinik Dipl.-Kaufmann Rüdiger Pfeifer. Der Geschäftsführer hofft auf beständiges Wetter, Minus 20 Grad wären schlecht und würden die Bauarbeiten verzögern. Tatsächlich hat sich der Zeitplan ein wenig nach hinten verlagert, da die Bodenverdichtung ein Stück weit länger gedauert hat, als zunächst angenommen.
Die Bodenverdichtungsarbeiten konnten in Höxter unterhalb der Weserbergland-Klinik manchmal sogar besser vernommen werden, als an der Klinik selbst, berichtet der Asklepios-Einrichtungsleiter Thomas Dicke, der eng mit Geschäftsführer Rüdiger Pfeifer zusammen arbeitet. Dicke dankte den Höxteranern dafür, das sie die nicht vermeidbare Lärmbelästigung während der Arbeiten ertragen haben, wie er sagt.
Als eine Standortzusage für Höxter sieht Geschäftsführer Rüdiger Pfeifer die Entscheidung zum Neubau der Weserbergland-Klinik. Die Bodenplatte ist nun bereits fertig, an einigen Stellen steht auch schon das komplette Kellergeschoss. Nach dem Keller wird das Gebäude über das Erdgeschoss bis zum zweiten Obergeschoss hochgezogen. Die Umrisse des Bewegungsbades sind schon jetzt an der Südkante erkennbar. Hier können die Gäste bei der Schwimmtherapie später eine herrliche Aussicht genießen.
Die Aufteilung der Klinik ist praktisch gedacht, es wird im Gegensatz zu heute kurze Wege von den Zimmern zu den Therapieräumen geben. An den Plänen für die Innengestaltung durften die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinik sogar selbst mitreden. Das fördere die Motivation der Mitarbeiter, sagte Pfeifer. Geplant sei auch ein hochmodernes „Brain-Labor“ als Therapiebereich. Energetisch wird das Gebäude nach neuester Technik gebaut. Es soll ein Blockheizkraftwerk entstehen, das Strom und Wärme produziert und durch seine „Kraft-Wärme-Kopplung“ sinnvoll energetisch arbeitet. Der Einzug von der alten in die neue Klinik sei für Ende November 2018 angepeilt. Dieser Tag soll als richtiges Event gefeiert werden, sagt Geschäftsführer Rüdiger Pfeifer. Schon vor dem Umzug soll eine Brücke an der Stelle entstehen, wo jetzt der Fußweg an der Baustelle vorbei zur Klinik führt.
Den Patienten, die den Neubau verfolgen, soll damit die Möglichkeit geboten werden, die neu entstehende Klinik auch während der Bauphase besichtigen zu können, wenn die Sicherheit an der Baustelle gewährleistet ist. Für den Umzug in den neuen Kliniktrakt kann die Brücke ebenfalls als kürzester Weg genutzt werden. Den Bau würden viele der Stammpatienten schon jetzt genau verfolgen, darunter auch interessierte ehemalige Handwerker, sagt Pfeifer. Mit etwas Wehmut betrachtet Einrichtungsleiter Thomas Dicke aber auch die Umgestaltung. „Höxters Skyline werde sich komplett verändern“, sagte Dicke. Die alte Klinik sei optisch weltweit einmalig, sie habe deshalb aber auch viele Nachteile, insbesondere was die Energiekosten und die langen Wege innerhalb der Klinik beträfe. 400 Meter betrage der Weg von der äußerstes Seite zur anderen Seite der Klinik, erklärt Dicke. Der Abriss der alten Weserbergland-Klinik werde aber nicht vor Januar 2019 beginnen. In diesem Zusammenhang dankte Rüdiger Pfeifer insbesondere der Stadt Höxter, allen voran Bürgermeister Alexander Fischer, für die gute Kooperation bei den Neuplanungen. Qualitativ laufe die Arbeit derzeit auch in der alten Klinik sehr gut. Das Pflegeheim „Weserblick“ habe bei der jüngsten unangekündigten Überprüfung des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen mit der Note „Gut“ abgeschlossen. Die Bewohnerzufriedenheit wurde gar mit der Note „Sehr Gut“ bewertet. Ein wichtiges Qualitätsmerkmal ist auch die Aufnahme pflegebedürftiger Angehöriger von Reha-Patienten. Genau dafür biete das zur Klinik angrenzende Pflegeheim Weserblick Synergieeffekte.
Eine Aufnahme von pflegebedürftigen Angehörigen sei deshalb problemlos möglich, erklärt Thomas Dicke. Die Mitarbeiter der Asklepios Weserbergland-Klinik verfügen über ein hohes Maß an Erfahrung, erklärt Geschäftsführer Rüdiger Pfeifer. Im Bereich der neuromuskulären Erkrankungen gibt es einen Erfahrungsschatz, der schon mehr als 40 Jahre beträgt. Die Weserbergland-Klinik ist eine von sehr wenigen Kliniken in ganz Deutschland, die neuromuskuläre Erkrankungen behandelt. „Heilen kann man diese Erkrankungen nicht, aber man kann den Betroffenen dabei helfen, so lange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben zu führen“, sagt Pfeifer. Der Asklepios-Konzern setzt mit dem Neubau auch auf den Zuwachs von weiteren Kräften. Gesucht werden Ärzte, Pfleger und Therapeuten. „Mit dem Neubau ändert sich auch die Arbeit an der Asklepios Weserbergland-Klinik ein Stück weit, das wirkt motivierend und hat etwas von einem Abenteuer“, sagt Geschäftsführer Rüdiger Pfeifer.
Fotos: Thomas Kube