Höxter (TKu). Frank Modest aus Holzminden ist der erste Praxisanleiter „Generalistik“ für den Pflegeberuf innerhalb der Asklepios Weserberglandklink. Zwölf Praxisanleiter für „Generalistik“ sollen es einmal insgesamt werden, erklärt WBK-Geschäftsführer Rüdiger Pfeifer. Das benötige aber noch sehr viel Zeit, da die nächste Ausbildungssequenz für zwei weitere Praxisanleiter im Oktober 2021 startet und im Juni 2022 endet. Die Praxisanleitung in der Pflege ist die Ergänzung der fachtheoretischen Ausbildung in Schulen für Pflegeschüler in ihrem jeweiligen Praxisfeld. Sie ist wesentlicher Teil der Ausbildung. In der Praxisanleitung werde also durch eine examinierte Pflegefachkraft Wissen und Erfahrung strukturiert an Auszubildende weiter gegeben, erklärt der examinierte Krankenpfleger Frank Modest. Praxisanleiter habe es in der Pflege schon immer gegeben, neu sei aber der Zusatz „Generalistik“. Dieser Begriff wurde mit der Installierung des neuen Pflegeberufegesetzes im Jahr 2020 eingeführt. Mit Einführung des Begriffes „Generalistik“ wurden mehrere Berufe zu einem gemeinsamen Berufsbild zusammengeführt. Mit dem Pflegeberufegesetz entstand ein neues Berufsbild. Die drei bisherigen Pflegefachberufe in den Bereichen der „Altenpflege“, der „Gesundheits- und Krankenpflege“ und der „Gesundheits- und Kinderkrankenpflege“ wurden zu einem Berufsbild zusammengeführt, so Modest. Die neue, generalistische Ausbildung befähige die Auszubildenden zur Pflege von Menschen aller Altersstufen in allen Versorgungsbereichen. „Damit stehen den Auszubildenden und den im Beruf tätigen Mitarbeiter:innen mehr Einsatz- und Entwicklungsmöglichkeiten offen, sagt WBK-Geschäftsführer Rüdiger Pfeifer. Aufgrund der automatischen Anerkennung des generalistischen Berufsabschlusses gilt dieser auch in anderen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union.

Für die Asklepios Weserberglandklinik bedeute die Tätigkeitsaufnahme von Frank Modest als Praxisanleiter für Generalistik eine enorme Qualitätssteigerung. Auszubildende haben nun innerhalb der Klinik einen festen Ansprechpartner, die Ausbildung ist überall gleich strukturiert und die Praxisanleiter können und dürfen Prüfungen in Kooperation gleichberechtigt wie externe Prüfer abnehmen. Zu den Berufsbildenden Schulen gibt es nun eine Kooperation, die mit der BBS Holzminden eingerichtet wurde und gut funktioniere. Auch das sei ein großer Gewinn, wie Rüdiger Pfeifer im gemeinsamen Pressegespräch mit Pflegedienstleiterin Daniela Linnenberg und ihrer Stellvertretung Irene Rempe, betonte. Um die Zusatzqualifikation des Praxisanleiters für Generalistik zu erwerben, musste Frank Modest eine berufspädagogische Ausbildung im Umfang von mindestens 300 Stunden absolvieren. Diese hat der 52-jährige examinierte Krankenpfleger bei der Katholischen Hospitalvereinigung Weser-Egge mit gutem Ergebnis nun bestanden. Praxisanleiter/innen, die diese Qualifikation bereits ausüben, haben Bestandsschutz nach geltendem Recht. Wer allerdings einmal im Jahr eine berufspädagogische Fortbildung im Umfang von mindestens 24 Stunden jährlich nicht absolviere, der verliere seine Zusatzqualifikation, erklärt Frank Modest, der in Düsseldorf gelernt hat und inzwischen 30 Jahre Berufserfahrung nachweisen kann. In der Klinik betreut Modest die Krankenpflege-Schülerin Elena Frerk, die zuvor als Pflegehelferin gearbeitet hat. Mehr als zwei Auszubildende soll ein Praxisanleiter/in zukünftig nicht betreuen, um nicht die Übersicht zu verlieren, wie Pflegedienstleiterin Daniela Linnenberg erklärt. Pro Klinik-Station soll es zukünftig daher zwei Praxisanleiter/innen geben. Es sind sechs Stationen und somit sollen zwölf examinierte Pflegefachkräfte dahingehend fortgebildet werden, wie WBK-Geschäftsführer Rüdiger Pfeifer erklärt. Für die WBK sei dieses System ein großer Gewinn, da die Klinik in Zeiten des Pflegenotstandes neue Auszubildende anlernen kann, die aufgrund der „guten Arbeitsbedingungen innerhalb der Klinik“ sich auch für die Asklepios Weserberglandklinik entscheiden würden. Für seinen Einsatz als erster Praxisanleiter für „Generalistik“ überreichte ihm Pflegedienstleiterin Daniela Linnenberg einen Blumenstrauß und dankte ihm für seinen Einsatz.

Fotos: Thomas Kube