Holzminden/Höxter (red). Netzwerken profitiert von Kontakten und dem persönlichen Austausch. In Zeiten von Kontaktbeschränkungen und Lock-Down ist dies gar nicht oder nur eingeschränkt möglich. Die Arbeit des Innovationsnetzwerkes Holzminden-Höxter ist geprägt vom Austausch und einer intensiven Zusammenarbeit der Unternehmen aus den Kreisen Holzminden und Höxter. Doch die klassische Zusammenarbeit wurde durch Corona schlicht unmöglich. Trotz alledem wurden Wege der Zusammenarbeit gefunden und gemeinsame Projekte bearbeitet.

Home-Office, Digitalisierung und digitale Methoden zur Fachkräftegewinnung sind Begrifflichkeiten, die in diesem Jahr sowohl Unternehmen als auch Arbeitnehmer das gesamte Jahr begleitet haben. Auch im ersten online Netzwerktreffen der Personalverantwortlichen, Meister und Ausbilder wurden diese Themen behandelt. Themen, die zwar nicht neu sind, jedoch mit einer unerwarteten Dringlichkeit aufgetaucht sind. Vor- und Nachteile sind mittlerweile zutage getreten und der branchenübergreifende Austausch hat in diesen Zeiten weiterhin einen hohen Stellenwert.

Tipps und Erfahrungen wurden digital ausgetauscht, können Präsenzveranstaltung aber keinesfalls ersetzen. Das Netzwerk zeichnet sich durch ein ausschließlich bedarfsorientiertes Handeln aus. Die Prioritäten der Unternehmen haben sich zu digitalen Formaten, insbesondere zur Gewinnung von Azubis, verschoben. Um einen zielgruppengerechten Kontakt in der digitalen Welt zu potenziellen Auszubildenden herzustellen, bietet „Die Superheldenausbildung“ die ideale Plattform. Sie ist eine Kampagne, um Jugendlichen und Eltern lokale Unternehmen und Karrierechancen mit einer Berufsausbildung transparent zu machen. Auch in diesem Jahr wurden die Unternehmen über die Kampagne beispielsweise bei der Azubisuche unterstützt.

Noch vor der Pandemie konnte das Netzwerk gemeinsam mit dem Kreis Höxter, dem Landkreis Holzminden und der Stadt Beverungen den Tag der offenen Betriebstür durchführen und somit rund 250 Schüler und 200 Eltern und weiteren Begleitpersonen einen Einblick in regionale Unternehmen und die dortigen beruflichen Perspektiven geben. Die Planung für die nächste Veranstaltung im Frühjahr 2021 unter Pandemie-Bedingungen haben bereits begonnen, um trotz aller Umstände die berufliche Orientierung zu ermöglichen.

Das noch „junge“ Netzwerk der Gründer und Nachfolger hatte ebenfalls einen erfreulichen Start in das Jahr 2020 und lockte über 50 Teilnehmer zu dem authentischen Vortrag von Anna von Mangoldt. Sie berichtete von den Hürden und Erfolgen ihrer Firmengründung und machte somit Mut zum Schritt in die Selbstständigkeit. Die stark von persönlichen Erfahrungen geprägten Vorträge in diesen Meetups bieten einen besonderen Mehrwert, die kein Ratgeber geben kann. Leider auch keine Video-Konferenz. Aus diesem Grundmusste dieses Format, welches für November zum Thema Nachfolge und Generationswechsel geplant war, leider bis auf Weiteres verschoben werden.

Das Qualifizierungsnetzwerk konnte in der zweiten Jahreshälfte seine Aktivitäten zur beruflichen Weiterbildung, besonders der Auszubildenden wieder aufnehmen. Pneumatik und Elektropneumatik, Azubi-Coaching, mathematische und elektrotechnische Grundlagen sind Beispiele für die in Kleingruppen durchgeführten Qualifizierungen, die direkt vor Ort angeboten werden können.

Foto: Innovationsnetzwerk Holzminden-Höxter