Kreis Höxter (r). „So viel Engagement, so viel Idealismus, so viel Achtsamkeit – wir sind tief beeindruckt. Die wichtige Ausbildung dort verdient mehr Anerkennung!“ Im Theresia-Gerhardinger-Berufskolleg informierten sich die SPD-Kreistagsabgeordneten Lena Volmert und Nora Wieners über die Ausbildungsgänge Sozialpädagogik und Heilerziehungspflege sowie für Sozialassistenz und Kinderpflege.
Besonders bemerkenswert empfanden die beiden Kommunalpolitikerinnen die Gesprächsrunde mit Auszubildenden. Einige Fragen blieben offen, so Nora Wieners: „Warum bekommen diese Menschen für ihre Ausbildung keine Vergütung. So werden sie noch in Nebentätigkeiten gedrängt, um Geld zu verdienen.“ Die Antragstellung von Unterstützung auf Basis des Bundesausbildungsförderungs-Gesetzes (kurz: BAföG) dauere in Nordrhein-Westfalen (NRW) viel zu lange. Viele Azubis warteten auf die Auszahlung des Aufstiegs-BAföG-Geldes seit August. Die SPD-Politikerin kommentiert deutlich: „Die Landesregierung ist für die Bezirksregierung und damit auch für dieses Versagen verantwortlich. Einige der Betroffenen erwägen aus finanziellen Gründen, die Ausbildung abzubrechen.“ In Hessen gehe das schneller, so ihre Hinweise aus dem Informationsgespräch.
Schulleiter Hartmut Peter und seine Stellevertreterin Mareike Gördemann betonten die Wichtigkeit einer zeitnahen und monatlichen Auszahlung des Aufstiegs-BAföG, um eine Chancengleichheit für alle Auszubildenden zu gewährleisten. Nora Wieners, die SPD-Kandidatin für den Landtag NRW, ist gleich tätig geworden. Über Dennis Maelzer, Landtagsabgeordneter aus dem lippischen Nachbarkreis, ist inzwischen eine Anfrage wegen dieser Widrigkeiten an die Landesregierung gestellt worden. Die Politikerin: "Ich will mich für eine Verbesserung einsetzen. Diese Fachkräfte werden gebraucht, deshalb muss ihre Entlohnung endlich schnell, fair und angemessen erfolgen.“
Nora Wieners erläutert: „In fünf unterschiedlichen Ausbildungsgängen werden die Frauen und Männer auf die pädagogische und pflegerische Arbeit mit Kindern, Jugendlichen oder Menschen mit Behinderung in Krippe, Kindertagesstätte, Schule, Jugendhilfe oder Behinderteneinrichtung vorbereitet.“ Derzeit besuchen 350 Azubis die Einrichtung in Rimbeck. Lena Volmert ergänzt: „In einer Klasse holen Frauen mit Fluchterfahrung Ihren Hauptschulabschluss nach.“ Die Bedeutung des Kolpingkollegs sei am großen Einzugsgebiet erkennbar: bis Marsberg, weite Teile Nordhessen und der Kreis Höxter.
Die Rimbecker Einrichtung biete Ausbildungsplätze auch eigens für junge ukrainische Frauen. Denkbar wäre eine gleichzeitige Betreuungsmöglichkeit für kleinere Kinder während eines Sprach- oder Qualifizierungskurses für die Mütter. Das Berufskolleg umfasst die Fachschulen für Sozialpädagogik und Heilerziehungspflege sowie die Berufsfachschulen für Sozialassistenz mit dem Schwerpunkt Heilerziehung und Kinderpflege unter einem Dach, so Lena Volmert abschließend.
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