Höxter (red). Die Kreistagsfraktion der CDU im Kreis Höxter zeigte sich auf ihrer gestrigen Vorstandssitzung enttäuscht von der Entscheidung des grünen Bundeslandwirtschaftsministers Cem Özdemir, das Thünen-Institut vom ländlichen Standort der Kreisstadt Höxter in die Großstadt Braunschweig zu verlegen. Dr. Josef Lammers zu dem Thema: „Diese Entscheidung offenbart einmal mehr die Ignoranz und Grundeinstellung der Grünen Partei für uns im ländlichen Raum. Ein Institut, welches Modelle für die Lebens- und Wirtschaftsbedingungen im ländlichen Raum entwickeln soll, möge dies bitte nicht nur theoretisch und in der Blase eines urbanen akademischen Umfeldes machen.“

Weiter heißt es: „Wenn durch eine derartige Entscheidung der ländliche Raum und auch noch die Kooperationspartner Technische Hochschule OWL und die Holzmindener Hochschule aktiv geschwächt werden, scheint dies für die Grünen nur eine Nebensache zu sein. Nach der Ideologie grüner Bundesminister taugt der ländliche Raum anscheinend nicht als Hort wissenschaftlicher Erkenntnis. Gut genug ist er lediglich als Standort für gutachterlich festgestellt überflüssige Atommüll-Zwischenlager oder für Windkraft und Freiflächenphotovoltaikanlagen; für die die Bürger nach Fertigstellung wegen deren teuren Stillstands mangels Netzausbau und fehlender Speichermöglichkeiten bezahlen müssen. Hierdurch werden weder die ausufernden Energiepreise durch Angebotssteigerung gesenkt, auch wird so die Energiewende nicht vorangebracht.“

„An den ländlichen Raum werden unentwegt Forderungen gestellt, sei es in Fragen der Mobilität, der Energie oder der Bewältigung der großen Herausforderungen von Flucht und Migration. Die Kommunen vor Ort sind es, die diese Herausforderungen bewältigen müssen. Es wird allerdings höchste Zeit, dass vonseiten der Ampel in Berlin auch entsprechende Förderungen auf den Weg gebracht werden, um die damit verbundenen Lasten ohne einen Kollaps der Kommunalen Familie schultern zu können. Die Wegnahme des Thünen-Institutes ist in diesem Kontext ein weiterer Beleg für eine kurzsichtige Symbolpolitik zum Schaden unseres Landes, insbesondere unserer ländlichen Räume wie dem Kreis Höxter“, fügt Lammers an und schließt ab mit den Worten, „meine Fraktion und ich würden uns wünschen, wenn wenigstens die Kreisgrünen ihren anscheinend ideologiegeprägten Parteikollegen und -kolleginnen im städtischen Berlin einmal erklären würden, was der ländliche Raum tatsächlich benötigt und wozu er zu leisten imstande ist. Dieses Land ist in weiten Teilen auf dem breiten Rücken des ländlichen Raums gebaut. Der urbane Bereich ist bei der Bewältigung der großen Herausforderungen wie z.B. Energie- und Nahrungsbereitstellung existentiell vom ländlichen Raum abhängig.“

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