Höxter (TKu). Höxters Bürgermeister Daniel Hartmann wirft seinen Hut erneut in den Ring und geht als Bürgermeisterkandidat an den Start, wie er kürzlich bereits auf seinen Social-Media-Kanälen der Öffentlichkeit bekannt gab. Bei einer Pressekonferenz im Hotel Stadt Höxter reflektierte Daniel Hartmann seine vergangenen fünf Amtsjahre, die von einem schwierigen Start aufgrund der Corona-Pandemie geprägt war und gab Aussichten für das, was er in Zukunft noch vor hat, vorausgesetzt, dass er noch einmal das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger erhält. Hartmann wird wieder als unabhängiger Kandidat ins Rennen starten gegen den bislang einzigen Mitbewerber Fabian Thomas von der CDU. Amtsinhaber Hartmann betonte dabei seine parteipolitische Unabhängigkeit, die zwar hinsichtlich der Mehrheitsfindung stets eine Herausforderung darstelle, aber auch viele Vorteile mit sich bringe. „Höxter kann tatsächlich mehr“, betonte Hartmann auf der Pressekonferenz und ließ damit seinen alten Wahlslogan noch einmal Revue passieren. Für die kommende Kommunalwahl soll es einen neuen Wahlspruch geben, der allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden soll. Auch seine Internetseite www.daniel-hartmann.net befindet sich aktuell in der Neugestaltung.
Im Gespräch mit Daniel Hartmann ließ der Kandidat die vergangenen fünf Jahre noch einmal Revue passieren. Mit der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Restriktionen hatte seine Amtszeit Ende 2020 begonnen. Viele Vorhaben seien dadurch Anfangs auf der Strecke geblieben. Zu bestreiten gab es außerdem viele damit verbundene Herausforderungen, wie die Erhaltung der Funktionsfähigkeit der Schulen in Puncto „Homeschooling“, wofür unzählige technische Herausforderungen notwendig waren. Um der Pandemie etwas entgegenzusetzen, setzte Hartmann seiner Zeit auf das Impfzentrum in Lütmarsen in der alten Schule, das er mit ins Leben gerufen hatte. Nach Corona ging es schnell wieder bergauf: Geprägt war seine Amtszeit natürlich auch von der Landesgartenschau im Jahr 2023 mit vielen Veranstaltungen und Attraktionen, „die bis heute nachhallen“, so der Bürgermeisterkandidat. In dem Gespräch betonte Hartmann, dass ihm die Ortschaften ganz besonders am Herzen lägen und sprach im gleichen Atemzug über die Reformierung der Ortschaftsmittel, über welche die Ortschaften alleine verfügen können und über die Stärkung der Ortsausschüsse durch mehr Befugnisse während seiner Amtszeit.
Als weitere Punkte nannte er die Umsetzung des Medienentwicklungskonzeptes, den Umbau der Schulen, die Aufwertung der Schulhöfe und Spielplätze, die Neuschaffung dreier Spielplätze sowie den Bau der Pumptrack und Skateranlage am Freizeitsee, die Lückenschlüsse von Radwegen auf den Ortschaften, den HOLIBRI als bundesweit vorbildliches Nahverkehrsmodell, den barrierefreien Umbau und die Verschönerung der Fußgängerzone sowie die Umstellung der Beleuchtung im gesamten Stadtgebiet auf moderne LED-Technik, insbesondere ist er auch auf die Beleuchtung in der Innenstadt sehr stolz, die mit Lichteffekten steuerbar ist. Es habe sich viel getan, so Daniel Hartmann, der die Umfunktionierung der Weserscholle zu einem beliebten Veranstaltungsort oder die Bindung der Flotte Weser an die Stadt Höxter ergänzte. Die Situation der KITA-Plätze in Höxter habe ihm während seiner Amtszeit besonders am Herzen gelegen, so der Bürgermeisterkandidat. Kurz nach seinem Amtsantritt seien 70 Kinder alleine in der Kernstadt ohne Betreuung gewesen, woraufhin er zusammen mit Partnern die neue Kindertagesstätte „Bielenbergbande“ Im Flor in Höxter realisiert habe. „Wir stehen nun bei der Versorgung mit KITA-Plätzen kreisweit an der Spitze“, so Hartmann. Und „last but not least“, sei auch das Stadtmarketing und der Tourismus auf Rekordkurs, insbesondere was die Übernachtungen in Höxter beträfe. „Höxter ist sehr beliebt“, betont Hartmann. Im gleichen Atemzug bezeichnete er aus diesem Grund die Ablehnung des digitalen Showrooms im alten Postgebäude durch die Politik als einen großen Fehler.
Daniel Hartmann habe noch viel vor und benannte auch seine Zukunftsvisionen, wie die Ausweitung des HOLIBRI-Nahverkehrs auf weitere Ortschaften oder die Verbesserung der ärztlichen Versorgung, für die eigentlich nicht die Stadt Höxter, sondern die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe zuständig sei. Hartmann schwebt aufgrund des sich verstärkenden Hausärztemangels ein kommunales Versorgungszentrum mit angestellten Ärzten vor, das nach dem Vorbild wie in Marienmünster, die dabei eine Vorreiterrolle eingenommen haben, funktionieren solle. Hartmann sieht darin eine dringende Notwendigkeit und ein Problem, das möglichst schnell gelöst werden müsse. Als weitere Notwendigkeit bezeichnete er auch die Anbindung des Industriegebietes in Stahle an die B64 und die Schaffung weiterer Gewerbeflächen, vielleicht auch interkommunal zusammen mit der Stadt Holzminden. Wohnraummangel auf der einen Seite und Leerstand alter Gebäude auf den Ortschaften auf der anderen Seite sei das nächste Problem, das es zu lösen gäbe. Hartmann will die Probleme lösen und die Situation verbessern, insbesondere für junge Familien, die sich ein Eigenheim wünschten. „Die Stadt Höxter ist daran interessiert, dass sich Familien in Höxter niederlassen und möchte ihnen dafür bezahlbare Bauflächen zur Verfügung stellen“, so Hartmann.
Neben Klimaschutz sieht es Daniel Hartmann auch als wichtig an, den Wirtschaftsstandort und die Infrastruktur in Höxter weiter zu stärken. Marode Straßen und Sporthallen sei es geschuldet, Geld dafür in die Hand zu nehmen, um sie zu sanieren. Hartmann hofft dabei auf Fördermittel, denn die Stadt Höxter könne viele Kostenfaktoren alleine nicht mehr stemmen. Die Stadt Höxter werde sich noch in diesem Jahr wieder in die Haushaltssicherung begeben, gibt der amtierende Bürgermeister zu. Die Lage in Höxter sei aber in allen anderen Kommunen ähnlich. Ohne eine Unterstützung von Land oder Bund sehe es für alle Kommunen düster aus, so Hartmann. Es wäre laut ihm aber ein Desaster, wenn freiwillige Leistungen wie beispielsweise die Musikschule oder andere Projekte gestrichen werden müssten. Diese machten in Höxter etwa vier Millionen Euro pro Jahr aus. Der noch amtierende Bürgermeister zeigt sich aber zuversichtlich, die Probleme der Zukunft zu bewältigen und wünscht sich einen fairen Wahlkampf auf Augenhöhe und ohne Fake-News. Er möchte auch weiterhin ein Bürgermeister für alle Menschen in Höxter sein, ob man ihn gewählt habe oder nicht, betonte Hartmann abschließend.
Foto: Thomas Kube (1) und Claudia Warneke (1)