Kreis Höxter (red). Die SPD macht sich landes- wie kreisweit auf den Weg zu beitragsfreien Kindertageseinrichtungen (Kitas). Die stellvertretende Vorsitzende der Kreistagsfraktion, Nora Wieners, erläutert: „Die Eltern sollen nicht mehr rechnen müssen, ob sie ihr Kind in die Kita bringen oder ob sie stattdessen zuhause bleiben.“ Das Ziel der konsequenten kostenfreien Bildung will die SPD im Kreis Höxter schrittweise erreichen. Loreen Lensdorf, Sprecherin der Fraktion im Fachausschuss, erläutert: „Inzwischen ist wissenschaftlich aufgezeigt und politisch unumstritten, dass die Kindergärten sich zu ersten gemeinsamen und prägenden Bildungseinrichtungen entwickelt haben. Grundlegende Kompetenzen werden dort vermittelt. Der ganzen Familie des Kindes kommt diese umfassende Betreuung zugute. Diese Bildung soll in keiner Weise vom Portemonnaie der Eltern abhängen.“

Die SPD-Fraktion fordert daher bereits zum Haushaltsjahr 2022, die Beitragsstufen für Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege im Kreis Höxter zu ändern. Nora Wieners erläutert: „Wir sind dafür, die Beitragsstufe 1 bis auf ein Jahreseinkommen von 31.249 Euro zu erweitern. In dieser Beitragsstufe werden dann also keine Elternbeiträge erhoben. Nach bisheriger Regelung setzten die Beiträge bereits bei einem Einkommen von 19.200 Euro ein.“ Um die hier ausfallenden Einkünfte im Kreishaushalt übergangsweise auszugleichen, beantragt die SPD die Einführung einer weiteren Beitragsstufe, die ab einem Jahreseinkommen von 87.500 € greift. Loreen Lensdorf hat den Antrag im von ihr geleiteten SPD-Arbeitskreis Jugendhilfe intensiv vorbereitet und begründet. Die Sprecherin: „Wir bieten mit kostenfreier Betreuung gerade sozial benachteiligten Kindern bessere bildungspolitische Perspektive, etwa die Sprachentwicklung und die Raumwahrnehmung. Die pädagogische Perspektive beinhaltet auch den Kinderschutz, den geregelten Tagesablauf, die engeren Sozialkontakte und das Lernen im Miteinander.“ Bei der sozialen Bildungsperspektive sieht die SPD die Vorteile der Beitragsfreiheit gerade in der Entlastung der Alleinerziehenden. Ein warmes Mittagessen sei dann für alle Kinder verlässlich gewährleistet. Nora Wieners fügt noch ein grundsätzliches Argument hinzu: „Wir machen den Kreis Höxter als Wohnort attraktiver. Familien mit Kindern zeigen wir klar und deutlich: Herzlich willkommen! Wir bieten mehr als Sonntagsreden!“

Foto: Susie Knoll