Höxter (red). Wie sieht eigentlich ein typischer Arbeitstag eines Landtagsabgeordneten aus? Diese und viele weiteren Fragen durften die Schülerinnen und Schüler des 9. Jahrgangs heute der Landtagsvizepräsidentin Berivan Aymaz stellen. Im Rahmen der Initiative „Präsidium macht Schule“ besuchte sie zusammen mit der Landtagsabgeordneten Norika Creuzmann und dem Direktor des Landtags, Thomas Dautzenberg, am Montagvormittag die Sekundarschule Höxter.
Nach der Begrüßung durch Daniela Schäfer, didaktische Leitung an der Sekundarschule Höxter, nahmen die Gäste und die Schülerinnen und Schüler am vorbereiteten Konferenztisch Platz und traten in den Austausch über politische und gesellschaftliche Fragen. Impulsgebend dafür war ein Erklärfilm, der die Organisationsstruktur und Arbeitsweise des nordrhein-westfälischen Landtages darstellte. Professionell moderiert wurde die anschließende Fragerunde durch Mohammad M. (Klasse 9b) und Denise F. (Klasse 9c), die die Fragen und Beiträge zur späteren Verwendung als Podcast-Beitrag für die schuleigene Homepage aufzeichneten. So erfuhren die Schülerinnen und Schüler von Frau Aymaz, wie aufwendig die Vorbereitung und Durchführung einer Plenarsitzung im Landtag ist, und als Frau Creuzmann berichtete, dass diese Sitzungen oft bis spät in die Nacht andauern und daher im stündlichen Wechsel von den Mitgliedern des Präsidiums geleitet werden, staunten die Schülerinnen und Schüler nicht schlecht. Herr Dautzenberg gab einen interessanten Einblick hinter die Kulissen des Landtages und erzählte von den zahlreichen Aufgabenbereichen in der Verwaltung des Landtages, die in seiner Verantwortung liegen – angefangen über die Einstellung der Mitarbeiter bis hin zu den Angeboten der Kinderbetreuung für die im Landtag Beschäftigten.
Hielten sich die Schülerinnen und Schüler zunächst noch sehr an ihre vorbereiteten Fragen, entstand schnell ein reger Austausch auch über die aktuellen Probleme der Politik des Bundes und des Landes. Frau Aymaz und Frau Creuzmann zeigten sich beeindruckt über das Interesse und die Beharrlichkeit, mit der die Schülerinnen und Schüler ihre Sorgen und Gedanken in Bezug auf den Angriffskrieg in der Ukraine mit seinen Auswirkungen auf das Leben ihrer ukrainischen Mitschülerinnen und -schüler, die Energiekrise und die drohenden Klimakatastrophen äußerten. Auch die Situation der Sekundarschule Höxter im aktuellen Diskurs über den Schulstandort, die Gründe für die abnehmenden Anmeldezahlen an der Sekundarschule sowie die Optionen, die eine Fortführung der Sekundarschule bieten könnte, wurden erörtert und von den Gäste interessiert zur Kenntnis genommen.
Viel zu schnell war die zur Verfügung stehende Zeit um, viele Themen lagen den Jugendlichen noch am Herzen – doch der Zeitplan einer Landtagsvizepräsidentin ist nun einmal sehr eng gestrickt. Frau Aymaz und ihre Begleitung bedankten sich für den herzlichen Empfang an der Sekundarschule Höxter und freuten sich über die Gastgeschenke. Mit guten Wünschen für die Zukunft verabschiedeten sie sich von den Schülerinnen und Schülern und luden zum Gegenbesuch in den Landtag nach Düsseldorf ein. Vielleicht wird dies eine der ersten Exkursionen im neuen Schuljahr für den zukünftigen Jahrgang 10.
Foto: Sekundarschule Höxter