Holzminden (lbr). Ein bedeutender Tag für den Tierschutz im Weserbergland: Der Tierschutzverein Holzminden-Höxter hat gemeinsam mit mehreren Städten und Gemeinden aus den Landkreisen Holzminden und Höxter die neuen Fundtierverträge unterzeichnet. Damit ist nicht nur die Versorgung von Fundtieren in der Region langfristig gesichert – auch das neue Tierheim am Allernbusch kann nun umgesetzt werden.
In seiner Begrüßung zeigte sich der Vereinsvorsitzende Jens-Uwe Müller sichtlich erfreut über das erzielte Ergebnis. „Wir haben in den vergangenen sieben Monaten konstruktive Gespräche geführt und gemeinsam eine gute Lösung für alle Beteiligten entwickelt“, lobte Müller die Atmosphäre der Verhandlungen. Ein entscheidender Punkt der neuen Verträge: Die Laufzeit beträgt zehn Jahre – ein Novum, das sowohl dem Tierschutzverein als auch den Kommunen Planungssicherheit gibt.
Zu den Vertragspartnern gehören die Stadt Holzminden, die Stadt Höxter, die Samtgemeinden Bevern und Boffzen sowie Beverungen, Nieheim und Marienmünster. Noch in Gesprächen befindet sich der Verein mit der Samtgemeinde Bodenwerder-Polle und Steinheim. Nicht mit dabei sind die Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf sowie der Flecken Delligsen.
Müller nutzte die Gelegenheit, um mit einem weitverbreiteten Vorurteil aufzuräumen: „Es wird oft gesagt, unser Tierheim sei in den letzten Jahren immer teurer geworden. Das Gegenteil ist der Fall.“ Trotz steigender Energiepreise, höherem Mindestlohn und wachsender Tierzahlen habe man den Haushalt in den letzten fünf Jahren konstant zwischen 250.000 und 270.000 Euro halten können – „und das ist vor allem unserem großartigen Team zu verdanken“, betonte er. Die Preissteigerungen für die Kommunen in der Vergangenheit seien eher auf den mangelnden Solidaritätsgedanken zurückzuführen gewesen.
Auch die Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Städte und Gemeinden zeigten sich zufrieden mit dem Ergebnis und hoben die lange Laufzeit der Verträge als wichtigen Schritt hervor.
Besonders erfreulich: Mit der Unterzeichnung der Verträge ist nun auch der Weg für das neue Tierheim am Allernbusch frei. Das Bauamt der Stadt Holzminden habe eine priorisierte Bearbeitung zugesagt, sodass im Mai mit einer Baugenehmigung gerechnet werde - dann soll auch direkt mit den Bauarbeiten gestartet werden. Bereits am vergangenen Freitag habe ein erstes Treffen mit engagierten Handwerkern, Entsorgern und Baustofflieferanten aus der Region stattgefunden. Die Unterstützung sei überwältigend, so Müller: „Wir freuen uns sehr auf dieses aufregende Projekt und setzen alles daran, dass wir den Betrieb – oder zumindest einen Teilbetrieb – schon im Sommer aufnehmen können.“
Für das neue Tierheim werden aktuell noch ein Estrichbauer, ein Baustoffhändler, ein Metallbauer und Maler gesucht. Am neuen Standort werden nicht nur modernere Bedingungen herrschen – auch das Platzangebot wird deutlich erweitert: Statt zehn Hunde können künftig 16 untergebracht werden, bei den Katzen steigt die Kapazität von 85 auf 150 Plätze. Der Verein blickt mit großer Zuversicht und Freude auf die kommenden Monate.