Godelheim (r). Beim Fußball-B-Ligisten TuS Godelheim endet am Saisonende eine Ära. Trainer Thorsten Lammert verlässt die Schwarz-Weißen nach über einem Jahrzehnt. Der 43-Jährige hinterlässt große Fußstapfen für seinen Nachfolger. Doch wie kam es zu dieser Entscheidung? „Der Abschied hat natürlich nichts mit der sportlichen Situation im Speziellen oder dem Verein im Allgemeinen zu tun - das sind rein persönliche Gründe. Ein Trainerjob selbst in der Kreisliga B setzt voraus, dass man bereit ist eine Menge Zeit zu investieren“, sagt Lammert, der bereits in der Saison 2010/2011 erste Traineraufgaben beim TuS übernommen hatte. Im Sommer 2011 trat der langjährige Offensivspieler offiziell die Nachfolge von Reiner Bannenberg. Und es folgten elf Jahre mit Aufstiegen, Abstiegen und ganz besonderen Momenten auch neben dem Platz.

„Die Entscheidung ist mir wahrlich nicht leichtgefallen. Im Laufe der Zeit haben uns beim TuS all die Erfolge, aber auch die sportlichen Enttäuschungen zu einer wirklich tollen Gemeinschaft zusammenwachsen lassen. Andererseits freue ich mich auf den ersten Sommer seit Ewigkeiten ohne Saisonvorbereitung. Speziell meinen lädierten Knien wird es guttun, nicht mehr regelmäßig auf dem Fußballplatz zu stehen“, sagt Lammert, der als stellvertretende Schulleiter am König-Wilhelm-Gymnasium Höxter arbeitet. ### Auf den zweifachen Familienvater warten ab Juli auch sonntags andere Orte als die Sportplätze der Region. In Godelheim dürfte Lammert aber auch nach seiner Zeit als Trainer der Weg ins Brunsbergstadion führen – so sieht zumindest aktuell der Plan aus. Er möchte freitagabends „regelmäßig zum Training“ kommen. „Und sei es lediglich für eine Runde Fünf-gegen-zwei und Torschuss“, sagt der Coach: „Ob auch als Aushilfe, wenn mal wieder Not am Mann ist, muss man sehen. Da kommt man schnell auf eine zweistellige Anzahl an Einsätzen.“

Lammert erreichte bereits mit seinen über 300 Pflichtspielen als TuS-Coach eine beeindruckende Marke. Kein anderer aktueller Trainer aus der B-Liga-Nord kommt auf so viele Einsätze für einen Klub. Lammert ist der Christian Streich (seit Dezember 2011 Chef-Coach des SC Freiburg, Anm. d. Red.) der B-Liga. „Diese große Zeitspanne zeigt, wie gut es gepasst hat. Von Tag eins an hat Thorsten unsere TuS-DNA verstanden und gelebt. Sowohl den Fußball als auch die Mannschaft an sich und vieles drumherum hat er weiterentwickelt und auf ein neues Level gebracht“, sagt TuS-Vorsitzender Florian Lüdeke.

Die Schwarz-Weißen bedauern den Abschied, freuen sich aber gleichzeitig auch über das weitere Engagement des 43-Jährigen im Vorstand. Wie es in der kommenden Saison weitergeht auf der Trainer-Position weitergeht, ist noch nicht final geklärt. Der Verein befinde sich bereits in Gesprächen über eine Nachfolgelösung.

Neben den Planungen für die kommende Saison möchte der Klub von der Nethe auch den Fokus auf die aktuelle Spielzeit nicht verlieren. Der TuS steckt noch im Abstiegskampf und geht als Tabellen-13. in die letzten acht Partien. „Ich bin mir sicher, dass wir die nötigen Punkte holen. Vorausgesetzt, wir können die entscheidenden Spiele mit einem starken Kader bestreiten“, sagt Lammert. Ein Klassenerhalt zum Abschied - das ist sein letzter großer Wunsch als TuS-Trainer.