Beverungen (TKu). Bürgerinitiative soll außen vorgelassen werden? Weil der Vorstand der BGZ (Gesellschaft für Zwischenlagerung mbH in Essen) in der Beverunger Stadthalle am 22. September eine Informationsveranstaltung durchführen wird, um die Menschen über das Vorhaben "LoK" zu informieren, plant die Bürgerinitiative „Atomfreies 3-Ländereck“ eine Gegendemonstration vor der Stadthalle. Die Bürgerinitiative sei hierbei bewusst außen vor gelassen worden, eine Teilnahme zur ausgeglichenen Darlegung auch der Standortschwächen, Bedenken und Kritik sei nicht gewünscht, erklärt der Vorsitzende der Bürgerinitiative, Dirk Wilhelm, gegenüber Höxter-News.

Nahezu zeitgleich zur BGZ-Veranstaltung veranstaltet die BI am 22. September um 17 Uhr eine Demonstration gegen den in Würgassen geplanten „Atommüll-Verschiebebahnhof“ vor der Stadthalle. Das in Würgassen geplante zentrale Bereitstellungslager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle aus ganz Deutschland werde laut BI ungeachtet der vielen Resolutionen und Demonstrationen sehr schnell voran gebracht. Aktuell werde ausschließlich in den Standort Würgassen investiert, um das Vorhaben zu forcieren. „Mit der Aktion wollen wir allen Gegnern des Vorhabens die Möglichkeit geben der BGZ persönlich aufzuzeigen wie diese zum Vorhaben, die Region Weserbergland zum zentralen Umschlagplatz für 90 % des in Deutschland liegenden schwach- und mittelradioaktiven Atommülls zu machen, stehen“, erklärt Dirk Wilhelm.

Wilhelm führt weiter aus: „Die Bürgerinitiative fordert das BMU und die BGZ auf für die sicherste und bestmögliche Entsorgung der radioaktiven Abfälle Sorge zu tragen. Hierbei muss verantwortungsvolles Handeln an erster Stelle stehen. Das trotz der offenkundigen Standortmängel und unter Missachtung der Vorgaben der hoch dotierten Entsorgungskommission des Bundes weiter am Standort Würgassen festgehalten wird, ist inakzeptabel. Um die bestmögliche Sicherheit zu gewährleisten muss eine neue, rein faktenorientierte Standortauswahl ausschließlich auf Basis von Sachargumenten durchgeführt werden. Das Argument der vermeintlich zeitnahen Verfügbarkeit darf hierbei nur ein Randkriterium mit geringer Gewichtung sein“.

Die Bürgerinitiative bittet aber aufgrund der Corona-Pandemie darum, folgendes für die Demo zu beachten: Der Zutritt zur Veranstaltung kann leider nur gegen Vorzeigen einer Corona-Schutzmaske und Eintragung in eine Teilnehmerliste gewährt werden. Es ist ein Abstand von 1,5 m zueinander einzuhalten. Das Tragen der Corona-Schutzmaske darf nicht in Zusammenhang mit einer Sonnenbrille oder einer Kopfbedeckung erfolgen. Den Anweisungen der Ordner ist zu folgen. Es sind die bei Versammlungen üblichen Bestimmungen einzuhalten. „Wir bitten hierfür um Verständnis und freuen uns auf eine ausdrucksstarke und friedliche Veranstaltung“, sagt Dirk Wilhelm. 

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