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Montag, 24. November 2025 Mediadaten
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Höxter (TKu). Studierende und Bürger pflanzen 4500 neue Bäume am Ziegenberg: Mit Erdbohrgeräten, Setzlingen und viel Motivation haben am vergangenen Samstag rund 30 Studierende der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL), engagierte Bürgerinnen und Bürger, darunter auch Bürgermeister Daniel Hartmann und die Baudezernentin Julia Gogrewe, auf dem Ziegenberg in Höxter 4500 junge Bäume gepflanzt. Unterstützt wurden sie von Mitarbeitenden des Höxteraner Stadtforstes unter Anleitung von Forstwirtschaftsmeister Martin Schürmann von der Stadt Höxter. Damit wächst der seit 2020 entstehende „Klimawald“, der ein gemeinsames Projekt der TH OWL und der Stadt Höxter darstellt, weiter sichtbar an. Die Aktion fand am Samstag bei klirrender Kälte auf einem zwei Hektar großen Areal nahe der Rabenklippen statt. Gepflanzt wurden klimaresiliente Traubeneichen, Hainbuchen, Spitzahorn und Elsbeeren, zum Teil aus heimischen Baumfrüchten gezogen, die zuvor in Höxters Wäldern gesammelt und anschließend in der städtischen Baumschule aufgezogen wurden. Unter dem Motto „Gut Ding braucht Wald“ wird an dieser Stelle eine ehemalige Eschenkultur wiederaufgeforstet, die aufgrund starken Pilzbefalls abgeholzt werden musste. Das Projekt setzt bewusst auf Vielfalt: „Mischwälder sind widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten, Schädlingen und Wetterextremen und sollen langfristig zu stabilen Ökosystemen heranwachsen. Mit unseren Pflanzaktionen tragen wir unseren Teil dazu bei, dass klimaresiliente Mischwälder entstehen“, erklärt Prof. Dr. Stefan Bochnig, Mitgründer des Projektes und bis heute auch im Ruhestand befindlich, noch eine treibende Kraft hinter dem Klimawald. Die Entwicklung der neuen Waldflächen werde man in den kommenden Jahren wissenschaftlich genau beobachten, so Bochnig.

Vor Ort richtete Bürgermeister Daniel Hartmann seinen Dank an alle Mitwirkenden: Was vor mehr als fünf Jahren als Idee begann, werde nun Stück für Stück realisiert. Diese Aktion zeige, wie eng Stadt und Hochschule bei praktischen Projekten zusammenarbeiten können. Jeder gepflanzte Baum sei ein Schritt für Höxter, für die Natur und für jeden Menschen, so der Bürgermeister. Der Klimawald sei darüber hinaus mehr als nur Aufforstung, sondern Experimentierfläche und Lernort zugleich: Man sehe hier, welche Baumarten mit den Folgen des Klimawandels zurechtkommen und wo nachjustiert werden müsse. Da der Boden am Samstag gefroren war, kamen mobile Erdbohrer des städtischen Forsts zum Einsatz, um die Setzlinge in vorbereitete Löcher zu setzen. Die Pflanzung erfolgte bewusst in engem Abstand: Natürliche Ausfälle sind einkalkuliert. „Man geht davon aus, dass später nur einer von neun Bäumen überleben und groß werden wird“, erklärt Student Dennis Ansorge. Madleen Herbold vom Klimawald-Projekt ergänzt: „Im Idealfall gehen 80 bis 90 Prozent der Bäume zunächst an. Doch mit zunehmender Größe setzen sich die überlebensfähigen Individuen durch. Das ist ein ganz normaler Prozess.“ Die Auswahl der Baumarten orientiert sich an aktuellen waldökologischen Erkenntnissen sowie an Standortbedingungen und den erwarteten Folgen des Klimawandels. Die Bäume sollen ihre ökologische Leistung erbringen und erst in 150 bis 180 Jahren forstwirtschaftlich genutzt werden. Mit der jüngsten Aktion wächst der Klimawald weiter: Seit 2019 wurden für den Natur- und Klimaschutz bereits mehr als 20.000 Bäume auf insgesamt neun Hektar im Höxteraner Stadtforst gepflanzt, berichtet Prof. Dr. Stefan Bochnig. Der Klimawald dient aber nicht nur dem Klimaschutz, sondern den Studierenden auch als wissenschaftlich begleitete Lehr- und Versuchsfläche.

Das Projekt entstand aus der Initiative von Studierenden der TH OWL, die sich am Sustainable Campus Höxter intensiv mit den Folgen des Klimawandels beschäftigen. Ziel ist es laut Madleen Herbold, auf gerodeten Flächen einen widerstandsfähigen Mischwald zu etablieren, der langfristig Kohlenstoff bindet und klimaangepasste Forstwirtschaft erprobt. Herbold ergänzt: „Neben heimischen Arten kommen in dem Projekt, je nach Fläche, auch klimaresiliente Arten aus Amerika und Asien wie Atlaszedern, Douglasien oder Mammutbäume zum Einsatz. Freie Randbereiche werden der natürlichen Sukzession überlassen. Der Klimawald soll in den kommenden Jahren weiter wachsen, mit wissenschaftlicher Begleitung, viel ehrenamtlichem Engagement und der Hoffnung, ein Modell für nachhaltigen Waldumbau in Zeiten des Klimawandels zu sein“.

Fotos: Thomas Kube

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